Trockner

Umfassender Leitfaden zur Diagnose und Reparatur von Wäschetrocknern (Abluft-, Kondens-, Wärmepumpentrockner)

1. Einleitung

1.1 Zweck und Geltungsbereich

Dieser Bericht dient als umfassender Leitfaden zur Diagnose und, wo sicher möglich, zur Reparatur gängiger Defekte bei Haushaltswäschetrocknern.

Er deckt die drei Haupttypen ab: Ablufttrockner, Kondenstrockner und Wärmepumpentrockner.

Ziel ist es, technisch versierten Nutzern das Wissen zu vermitteln, um häufige Probleme wie Startschwierigkeiten, Heizprobleme, Trommelfunktionsstörungen, ungewöhnliche Geräusche, mangelnde Trockenleistung, Wasserlecks (bei Kondensationsgeräten) und Fehlercodes zu verstehen und zu beheben.

1.2 Sicherheit geht vor!

Die Arbeit an elektrischen Haushaltsgeräten birgt erhebliche Risiken.

Wäschetrockner arbeiten typischerweise mit einer Spannung von 240V, die lebensgefährlich sein kann.

Bevor jegliche Verkleidungen entfernt oder interne Komponenten berührt werden, muss das Gerät unbedingt vom Stromnetz getrennt werden.

Darüber hinaus gibt es spezifische Gefahrenbereiche, insbesondere bei Gas-Wäschetrocknern und den Kältemittelkreisläufen von Wärmepumpentrocknern.

Reparaturen an Gasanschlüssen oder am Kältemittelkreislauf dürfen ausschließlich von qualifizierten und zertifizierten Fachkräften durchgeführt werden.

Das Ignorieren dieser Warnungen kann zu schweren Verletzungen, Bränden, Explosionen oder Umweltschäden führen.

Dieser Leitfaden betont durchgehend Sicherheitsmaßnahmen und grenzt klar ab, welche Arbeiten für Laien geeignet sind und wann zwingend ein Fachmann beauftragt werden muss.

1.3 Struktur des Berichts

Der Bericht ist wie folgt gegliedert: Zunächst werden die Funktionsweisen und Hauptunterschiede der drei Trocknertypen erläutert.

Anschließend folgen zwingend zu beachtende Sicherheitsvorkehrungen und eine Liste notwendiger Werkzeuge und gängiger Ersatzteile.

Der Hauptteil widmet sich der systematischen Fehlersuche und Reparatur häufiger Defekte, gegliedert nach Symptomen.

Abschließend werden wichtige Wartungsmaßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer des Geräts beschrieben und die Fälle zusammengefasst, in denen professionelle Hilfe unerlässlich ist.

2. Wäschetrockner-Typen verstehen: Abluft, Kondens, Wärmepumpe

Das Verständnis des eigenen Trocknertyps ist entscheidend für eine effektive Fehlersuche und Reparatur, da sich Aufbau, Komponenten und typische Fehlerquellen unterscheiden.

2.1 Ablufttrockner

Funktionsweise: Dieses klassische Modell erhitzt Luft mittels eines Heizelements, leitet sie durch die rotierende Trommel, um Feuchtigkeit aus der Wäsche aufzunehmen, und bläst die feuchte, warme Luft über einen Abluftschlauch nach außen.

Hauptkomponenten: Heizelement, Thermostat(e), Motor, Trommel, Antriebsriemen, Abluftschlauch, Flusensieb.

Typische spezifische Probleme: Ein blockierter oder geknickter Abluftschlauch ist eine häufige Ursache für schlechte Trockenleistung oder Überhitzung, was zum Auslösen der Thermosicherung führen kann. Die Mechanik ist generell einfacher als bei anderen Typen, was potenziell zu weniger komplexen internen Defekten führt.

Installation: Benötigt zwingend eine Möglichkeit zur Ableitung der Abluft ins Freie (Fenster, Wanddurchbruch).

Effizienz/Kosten: In der Anschaffung meist am günstigsten, aber mit dem höchsten Energieverbrauch (oft Energieeffizienzklasse C oder schlechter).

2.2 Kondenstrockner

Funktionsweise: Eine Weiterentwicklung des Ablufttrockners. Erhitzt Luft, leitet sie durch die Trommel, kühlt die feuchte Luft anschließend in einem Kondensator (Wärmetauscher) ab, wodurch das Wasser kondensiert. Das Kondenswasser wird in einem Behälter gesammelt oder über einen Schlauch direkt abgeleitet. Die abgekühlte, trockene Luft wird erneut erwärmt und wieder in die Trommel geleitet (geschlossener Kreislauf).

Hauptkomponenten: Heizelement, Thermostat(e), Motor, Trommel, Antriebsriemen, Kondensatoreinheit, Kondenswasserbehälter, Kondensatpumpe (oft vorhanden), Flusensieb(e), Feuchtigkeitssensoren.

Typische spezifische Probleme: Ein verschmutzter oder verstopfter Kondensator reduziert die Trockenleistung erheblich und erhöht den Energieverbrauch. Ein voller Kondenswasserbehälter oder eine blockierte/defekte Kondensatpumpe können den Betrieb stoppen oder zu Wasserlecks führen. Regelmäßige Reinigung des Kondensators und des Flusensumpfs (Bereich der Pumpe) ist unerlässlich.

Installation: Flexibel aufstellbar, da keine Abluft nach außen geleitet werden muss. Benötigt jedoch eine gute Belüftung des Aufstellraums.

Effizienz/Kosten: Mittleres Preissegment. Energieeffizienz besser als Ablufttrockner (oft Klasse B), aber schlechter als Wärmepumpentrockner.

2.3 Wärmepumpentrockner

Funktionsweise: Eine energieeffiziente Variante des Kondenstrockners. Nutzt eine Wärmepumpe (ähnlich einem Kühlschrankprinzip, nur umgekehrt) zum Erwärmen und Abkühlen der Prozessluft im geschlossenen Kreislauf. Die Wärmeenergie wird dabei teilweise zurückgewonnen. Die Feuchtigkeit wird ebenfalls durch Kondensation entfernt und gesammelt oder abgeleitet.

Hauptkomponenten: Wärmepumpeneinheit (Kompressor, Verdampfer, Verflüssiger – KEINE DIY-REPARATUR), Motor, Trommel, Antriebsriemen, Wärmetauscher (oft integriert und schwer zugänglich), Kondenswasserbehälter, Kondensatpumpe, Flusensieb(e), Feuchtigkeitssensoren, komplexere Steuerungselektronik.

Typische spezifische Probleme: Ähnliche Reinigungsanforderungen für Filter und Kondensator/Wärmetauscher wie bei Kondenstrocknern. Probleme mit dem Wärmepumpensystem selbst (Kältemittelverlust, Kompressorschaden) erfordern zwingend einen Fachmann für Kältetechnik. Potenziell längere Trocknungszeiten als bei anderen Typen. Empfindlich gegenüber niedrigen Umgebungstemperaturen. Ausfälle der komplexen Elektronik sind möglich.

Installation: Flexibel aufstellbar, kein Abluftschlauch nötig.

Effizienz/Kosten: Höchster Anschaffungspreis, aber mit Abstand die beste Energieeffizienz (Klassen A++ / A+++). Trocknet oft schonender bei niedrigeren Temperaturen.

2.4 Gastrockner

Erwähnung: Gastrockner sind in Europa selten, aber existent.

Funktionsweise: Die Prozessluft wird durch die Verbrennung von Gas (Erdgas oder Propan) erhitzt, nicht durch elektrische Heizelemente.

KRITISCHE WARNUNG: Jegliche Arbeiten an Gasleitungen, Gasventilen, Brennern oder Zündsystemen sind lebensgefährlich und dürfen ausschließlich von einem zertifizierten Gasinstallateur durchgeführt werden. KEINE DIY-REPARATUR AN GASFÜHRENDEN TEILEN!.

2.5 Vergleichstabelle der Trocknertypen

MerkmalAblufttrocknerKondenstrocknerWärmepumpentrocknerGastrockner (selten)
Funktionsprinzip Luft erhitzen, durch Trommel, feuchte Luft raus Luft erhitzen, durch Trommel, kondensieren, Wasser sammeln/ableiten, Luft wiederverwenden Wie Kondens, aber mit Wärmepumpe zur effizienten Heizung/Kühlung Luft durch Gasbrenner erhitzen
Abluftführung Schlauch nach außen nötig Nicht nötig Nicht nötig Schlauch nach außen nötig
Installation Nähe Außenwand/Fenster Flexibel, gute Raumlüftung Flexibel Gasanschluss nötig (Fachmann!)
Energieeffizienz Niedrig (oft C) Mittel (oft B) Sehr hoch (A++ / A+++) Hoch (Gas günstiger als Strom)
Anschaffungskosten Günstig Mittel Hoch Sehr hoch
Trocknungszeit Eher kurz Mittel Eher länger Eher kurz
Wartung (DIY) Flusensieb, Abluftschlauch prüfen Flusensieb(e), Kondensator reinigen, Behälter leeren/Pumpe prüfen Flusensieb(e), Wärmetauscher/Filter reinigen, Behälter leeren/Pumpe prüfen Flusensieb, Brenner (Fachmann!)
Typische Defekte Verstopfter Abluftschlauch, Heizelement, Thermostat Verstopfter Kondensator, Pumpe/Behälter voll, Heizelement, Thermostat Wie Kondens, plus Wärmepumpensystem (Profi!), Elektronik Zündung/Brenner (Profi!)
Reparaturkomplexität Eher einfach Mittel Hoch (Wärmepumpe = Profi!) Gas = Profi!

3. ZWINGEND NOTWENDIGE SICHERHEITSVORKEHRUNGEN

Die Missachtung dieser Sicherheitshinweise kann zu schweren Verletzungen, Stromschlägen, Bränden oder Explosionen führen! Im Zweifelsfall immer einen qualifizierten Fachmann beauftragen!.

  • Stromzufuhr UNBEDINGT trennen (Lebensgefahr!): IMMER den Netzstecker des Trockners ziehen, bevor Gehäuseteile geöffnet oder interne Komponenten berührt werden. Zusätzlich die entsprechende Sicherung im Sicherungskasten ausschalten und gegen Wiedereinschalten sichern. Mit einem geeigneten Messgerät (z. B. Multimeter, Duspol) prüfen, ob das Gerät tatsächlich spannungsfrei ist. Verlassen Sie sich NICHT auf den Geräteschalter oder eine Anzeigeleuchte!. Wäschetrockner arbeiten mit 240 Volt – diese Spannung ist potenziell tödlich. Nach dem Trennen vom Netz einige Minuten warten, damit sich eventuell vorhandene Kondensatoren entladen können.
  • Abkühlen lassen: Bauteile wie Heizelemente, Motoren und die Trommel können nach dem Betrieb sehr heiß sein. Lassen Sie das Gerät vollständig abkühlen, bevor Sie interne Teile berühren, um Verbrennungen zu vermeiden.
  • Scharfe Kanten: Im Inneren des Geräts können scharfe Blechkanten vorhanden sein. Tragen Sie schnittfeste Schutzhandschuhe, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Wassergefahr (Kondens-/Wärmepumpentrockner): Beim Öffnen von Pumpenzugängen, Schläuchen oder dem Kondenswasserbehälter kann Restwasser austreten. Halten Sie Handtücher oder eine flache Schale bereit, um Wasser aufzufangen und Kurzschlüsse an benachbarten elektrischen Bauteilen zu verhindern.
  • Gastrockner – ABSOLUT KEINE DIY-REPARATUR AN GASFÜHRENDEN TEILEN: NIEMALS eigenmächtig an Gasleitungen, Gasventilen, Brennern oder Zündsystemen arbeiten. Unsachgemäße Eingriffe sind lebensgefährlich! Gaslecks führen zu akuter Brand- und Explosionsgefahr. Nur zertifizierte Gasinstallateure dürfen an Gasanlagen arbeiten. Bei Gasgeruch: Sofort Gashahn am Gerät und/oder Hauptabsperrhahn schließen. Gut lüften (Fenster öffnen). Gebäude verlassen. Keine elektrischen Schalter oder Telefone im Gefahrenbereich betätigen. Gasversorger oder Feuerwehr von außerhalb des Gebäudes anrufen.
  • Wärmepumpentrockner – KÄLTEMITTELKREISLAUF IST TABU: Das geschlossene Kältemittelsystem (Kompressor, Verdampfer, Verflüssiger, Leitungen mit Kältemittel) darf NICHT von Laien geöffnet oder repariert werden. Hierfür sind spezielle Werkzeuge, Fachkenntnisse und eine Zertifizierung nach der F-Gase-Verordnung (oder äquivalent) erforderlich. Kältemittel können bei Freisetzung gesundheits- und umweltschädlich sein. Die Handhabung unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften (z. B. EU-Verordnung 2024/573). Überlassen Sie Arbeiten am Kältekreislauf ausnahmslos einem qualifizierten Kälte-Klima-Fachbetrieb.
  • Heben und Bewegen: Trockner sind schwer. Holen Sie sich bei Bedarf Hilfe, um das Gerät zu bewegen und Rückenverletzungen zu vermeiden.
  • Korrekte Ersatzteile: Verwenden Sie ausschließlich Original-Ersatzteile des Herstellers oder qualitativ gleichwertige, explizit für Ihr Modell passende Ersatzteile. Falsche Teile können die Sicherheit beeinträchtigen und weitere Schäden verursachen.
  • Dokumentation: Machen Sie Fotos oder Notizen während der Demontage, um den korrekten Wiederzusammenbau sicherzustellen.

4. Notwendige Werkzeuge und gängige Ersatzteile

Für die meisten gängigen DIY-Reparaturen an Wäschetrocknern wird eine Grundausstattung an Werkzeugen benötigt.

Die Verwendung von qualitativ hochwertigem Werkzeug erleichtert die Arbeit und verhindert Beschädigungen an Schrauben oder Bauteilen.

4.1 Essenzielle Werkzeuge

WerkzeugZweck
Multimeter Messung von Spannung, Widerstand und Durchgang (essenziell für elektrische Diagnose)
Schraubendreher-Set Kreuzschlitz (Phillips), Schlitz und Torx (häufig bei Haushaltsgeräten) in verschiedenen Größen
Zangen Spitzzange (Nadelzange), Kombizange, evtl. Wasserpumpenzange (für Schlauchschellen)
Steckschlüssel-Satz / Nusskasten Für Sechskantschrauben und Muttern (z.B. an Verkleidungen, Motorbefestigungen)
Staubsauger Mit Fugendüse und Bürstenaufsatz zur Reinigung von Filtern, Lüftungswegen, Kondensator, Wärmetauscher
Weiche Bürsten / Zahnbürste Zur schonenden Reinigung von Sensoren, Lamellen des Kondensators/Wärmetauschers
Spachtel / Kunststoff-Öffnungswerkzeug Zum Lösen von geklipsten Verkleidungen ohne Kratzer
Schutzhandschuhe Schnittschutz, Schutz vor Schmutz
Handtücher / Flache Schale Zum Auffangen von Restwasser (Kondens-/Wärmepumpentrockner)

4.2 Gängige Ersatzteile

Die benötigten Ersatzteile hängen vom spezifischen Defekt und Trocknermodell ab.

Die Identifizierung des korrekten Teils erfolgt am besten über die Modellnummer (E-Nummer, Typenschild) des Geräts.

ErsatzteilTypischer Defekt
Thermosicherung / Thermostat / Temperaturbegrenzer / Thermistor Trockner heizt nicht, startet nicht, schaltet zu früh ab
Heizelement / Heizung Trockner heizt nicht
Antriebsriemen (Keilriemen, Keilrippenriemen) Trommel dreht nicht (Motor läuft)
Türschalter / Türverriegelung Trockner startet nicht
Flusensieb Beschädigt, stark verschmutzt, schlechte Trockenleistung
Trommelrollen / Stützräder Rumpelnde, laute Geräusche
Spannrolle (Idler Pulley) Quietschende Geräusche, Riemenprobleme
Kondensatpumpe Wasser wird nicht abgepumpt, Behälter leeren Anzeige (Kondens/Wärmepumpe)
Feuchtigkeitssensor Ungenaue Trocknungszeiten, schaltet zu früh/spät ab
Motorkondensator (Anlaufkondensator) Motor brummt, Trommel dreht nicht
Türdichtung / Filzdichtung Wärmeverlust, Vibrationen

Hinweis: Motoren, Trommellager und Steuerplatinen sind komplexere Bauteile, deren Austausch in der Regel Fachkenntnisse erfordert und oft unwirtschaftlich sein kann.

5. Fehlersuche bei häufigen Trocknerproblemen

Die folgende Sektion beschreibt systematische Schritte zur Diagnose und Behebung gängiger Defekte, gegliedert nach Symptomen.

Beachten Sie bei allen Arbeiten die zwingend notwendigen Sicherheitsvorkehrungen aus Abschnitt 3!

5.1 Trockner startet nicht

Symptom: Das Gerät zeigt keinerlei Reaktion (keine Lichter, kein Ton) oder die Lichter gehen an, aber das Programm startet nicht nach Betätigung der Starttaste.

Mögliche Ursachen:

  • Keine Stromversorgung: Sicherung im Haus ausgelöst, Steckdose defekt, Netzkabel beschädigt oder nicht richtig eingesteckt.
  • Tür nicht korrekt geschlossen: Türhaken defekt, Verriegelung blockiert, Fremdkörper klemmt.
  • Türschalter/Türverriegelung defekt: Meldet fälschlicherweise eine offene Tür.
  • Kindersicherung aktiviert: Verhindert den Start.
  • Startknopf/Bedienfeld defekt: Taste reagiert nicht.
  • Thermosicherung/Überhitzungsschutz ausgelöst: Oft Folge von blockiertem Luftstrom.
  • Hauptplatine (PCB) defekt: Seltener, komplexer Fehler.
  • (Kondens-/Wärmepumpentrockner) Kondensatbehälter voll oder Pumpenfehler: Sicherheitsschaltung verhindert Start.

Diagnose:

  1. Stromversorgung prüfen: Sicherungskasten kontrollieren, Steckdose mit anderem Gerät testen (z.B. Lampe). Netzkabel auf festen Sitz und Beschädigung prüfen.
  2. Tür prüfen: Sicherstellen, dass sie fest schließt und einrastet. Auf Fremdkörper prüfen.
  3. Kindersicherung prüfen/deaktivieren (siehe Bedienungsanleitung).
  4. Auf "Klick"-Geräusch des Türschalters beim Schließen achten.
  5. (Stromlos!) Türschalter mit Multimeter auf Durchgang prüfen (bei geschlossener/betätigter Tür muss Durchgang vorhanden sein).
  6. (Stromlos!) Thermosicherung mit Multimeter auf Durchgang prüfen (muss Durchgang haben).
  7. (Kondens-/Wärmepumpe) Kondensatbehälter leeren, Pumpensumpf auf Blockaden prüfen.

DIY-Reparaturschritte:

  1. Sicherung zurücksetzen / Steckdose prüfen / Netzkabel fest einstecken.
  2. Türhindernis beseitigen.
  3. Kindersicherung deaktivieren.
  4. (Stromlos!) Thermosicherung ersetzen (nur wenn Ursache für Auslösung, z.B. verstopfter Filter, behoben wurde!). Anleitung siehe 5.3.
  5. (Stromlos!) Türschalter ersetzen (wenn defekt getestet). Detaillierte Anleitung zum Prüfen und Wechseln des Türschalters:
    • Sicherheit: Trockner vom Stromnetz trennen!
    • Zugang: Obere oder vordere Abdeckung entfernen (Schrauben lösen), um an den Schalter am Türrahmen zu gelangen.
    • Prüfung: Mit Multimeter auf Ohmmeter-Stellung Durchgang messen. Bei geöffneter Tür: kein Durchgang (unendlich/OL). Bei manuell betätigtem Schalter: Durchgang (nahe 0 Ohm).
    • Ausbau: Kabelverbindungen merken (Foto!), dann lösen. Befestigungsschrauben/-clips des Schalters entfernen. Alten Schalter entnehmen.
    • Einbau: Neuen Schalter einsetzen, befestigen. Kabel korrekt anschließen.
    • Zusammenbau: Abdeckung wieder montieren.
    • Test: Strom anschließen, Startversuch.
  6. (Kondens-/Wärmepumpe) Kondensatbehälter leeren, Pumpensumpf reinigen. Anleitung siehe 5.8.

Benötigte Werkzeuge/Teile: Schraubendreher (Kreuz, Torx), Multimeter, Zange, ggf. Ersatz-Thermosicherung, Ersatz-Türschalter.

Fachmann erforderlich? Ja, bei Defekten der Hauptplatine, interner Verkabelung, des Motors oder wenn Unsicherheit bei elektrischen Prüfungen/Reparaturen besteht.

5.2 Trommel dreht nicht (Motor läuft oder brummt)

Symptom: Der Trockner macht Betriebsgeräusche (Motor ist zu hören oder brummt), aber die Trommel bewegt sich nicht.

Mögliche Ursachen:

  • Antriebsriemen gerissen oder abgerutscht: Häufigste Ursache.
  • Trommelrollen/Stützräder verschlissen/festgefressen: Verhindern freies Drehen der Trommel.
  • Spannrolle (Idler Pulley) defekt: Festgefressen oder gebrochen, keine Riemenspannung.
  • Trommellager festgefressen: Seltener, schwerwiegender Defekt.
  • Motorproblem (Kondensator oder Motor selbst): Motor brummt, hat aber keine Kraft, die Trommel zu drehen.
  • Blockade: Fremdkörper zwischen Trommel und Gehäuse eingeklemmt.

Diagnose:

  1. Sicherheit: Stromlos machen!
  2. Trommel von Hand drehen (bei stromlosem Gerät): Lässt sie sich leicht drehen (-> Riemen gerissen/ab), schwer/gar nicht (-> Rollen/Lager/Blockade), oder normal mit Widerstand?
  3. Geräteverkleidung öffnen (Rückwand, Oberseite, je nach Modell), um Riemen, Rollen, Spannrolle visuell zu prüfen. Ist der Riemen gerissen, abgerutscht, beschädigt? Sind Rollen platt, blockiert?
  4. Spannrolle auf freie Drehung und Federkraft prüfen.
  5. (Stromlos!) Ggf. Motorkondensator mit Multimeter prüfen (Kapazitätsmessung, falls zugänglich).

DIY-Reparaturschritte:

  1. (Stromlos!) Antriebsriemen ersetzen. Detaillierte Anleitung zum Wechseln des Antriebsriemens:
    • Sicherheit: Trockner vom Stromnetz trennen!
    • Zugang: Rückwand oder Oberseite/Seitenwand entfernen, um Riemen, Motorwelle und Trommelrad freizulegen.
    • Alten Riemen entfernen: Wenn gerissen, einfach entnehmen. Wenn abgerutscht oder noch drauf, von der Motorwelle und Spannrolle abnehmen, dann vom Trommelrad abziehen. Ggf. Spannrolle entspannen/lösen.
    • Neuen Riemen auflegen: Korrekten Ersatzriemen besorgen (Typennummer auf altem Riemen oder Gerätemodell). Neuen Riemen (Rippen zur Trommel) zuerst um die Trommel legen. Dann über die Motorwelle führen. Zuletzt den Riemen über die Spannrolle ziehen (dies spannt den Riemen). Sicherstellen, dass der Riemen korrekt in den Rillen liegt und nicht verdreht ist.
    • Kontrolle: Trommel von Hand drehen, um Sitz und Lauf des Riemens zu prüfen.
    • Zusammenbau: Verkleidungen wieder montieren.
    • Test: Strom anschließen, Testlauf.
  2. (Stromlos!) Verschlissene Trommelrollen ersetzen (wenn zugänglich). Benötigt oft Demontage der Trommel oder Front.
  3. (Stromlos!) Spannrolle ersetzen (oft zusammen mit Riemen).

Benötigte Werkzeuge/Teile: Schraubendreher, Steckschlüssel/Nüsse, Zange, Neuer Antriebsriemen, ggf. Ersatz-Rollen, Ersatz-Spannrolle, Multimeter (für Kondensator).

Fachmann erforderlich? Ja, für Motorwechsel, Kondensatorwechsel bei schwerem Zugang, Trommellagerwechsel.

5.3 Trockner heizt nicht / Heizt schlecht

Symptom: Gerät läuft, Trommel dreht, aber die Luft bleibt kalt oder wird nur lauwarm. Wäsche wird nicht oder nur sehr langsam trocken.

Mögliche Ursachen:

  • Luftstrom blockiert: Häufigste Ursache! Flusensieb(e) verstopft, Abluftschlauch (Ablufttrockner) geknickt/verstopft, Kondensator/Wärmetauscher (Kondens-/Wärmepumpe) stark verschmutzt.
  • Heizelement defekt: Heizwendel durchgebrannt oder gebrochen.
  • Thermosicherung/Überhitzungsschutz/Sicherheitsthermostat ausgelöst: Oft Folge von Überhitzung durch blockierten Luftstrom.
  • Betriebsthermostat/Thermistor defekt: Meldet falsche Temperatur, schaltet Heizung nicht ein.
  • Steuerplatine defekt: Gibt kein Signal an Heizkreis.
  • (Wärmepumpe) Wärmepumpensystem defekt: Kompressor etc. (Fachmann!)

Diagnose:

  1. GRÜNDLICH reinigen: ALLE Flusensiebe. (Abluft) Abluftschlauch komplett prüfen und reinigen. (Kondens-/Wärmepumpe) Kondensator/Wärmetauscher gründlich reinigen.
  2. Sicherheit: Stromlos machen!
  3. Heizelement visuell prüfen (wenn zugänglich).
  4. Thermosicherung/Sicherheitsthermostat mit Multimeter auf Durchgang prüfen (muss Durchgang haben).
  5. Betriebsthermostat/Thermistor mit Multimeter prüfen (Widerstandsmessung, Wert muss plausibel sein und sich bei Temperaturänderung ändern).
  6. Heizelement mit Multimeter auf Durchgang/Widerstand prüfen (muss spezifischen Widerstandswert haben, ca. 15-60 Ohm, nicht unendlich/OL).

DIY-Reparaturschritte:

  1. Reinigung von Filtern, Schläuchen, Kondensator/Wärmetauscher. Anleitung siehe 6.1, 6.2.
  2. (Stromlos!) Thermosicherung/Sicherheitsthermostat ersetzen (wenn defekt getestet UND Ursache behoben!). Detaillierte Anleitung zum Prüfen und Wechseln von Thermostat/Thermosicherung:
    • Sicherheit: Trockner vom Stromnetz trennen! Abkühlen lassen!
    • Zugang: Rückwand oder andere Verkleidungen entfernen, um Thermostat/Sicherung am Heizelement oder Luftkanal zu lokalisieren.
    • Prüfung: Mit Multimeter auf Ohmmeter-Stellung Durchgang messen. Beide Teile müssen bei Raumtemperatur Durchgang (nahe 0 Ohm) zeigen. Zeigt eines unendlich/OL, ist es defekt.
    • Ausbau: Kabelverbindungen merken (Foto!), dann abziehen. Befestigungsschrauben/-clips lösen. Defektes Teil entnehmen.
    • Einbau: Neues, passendes Teil einsetzen, befestigen. Kabel korrekt anschließen.
    • WICHTIG: Vor Wiederinbetriebnahme Ursache für Überhitzung (meist verstopfte Luftwege) beheben!
    • Zusammenbau: Verkleidungen montieren.
    • Test: Strom anschließen, Testlauf starten, Heizfunktion prüfen.
  3. (Stromlos!) Betriebsthermostat/Thermistor ersetzen (wenn defekt getestet).
  4. (Stromlos!) Heizelement ersetzen (wenn defekt getestet und zugänglich).

Benötigte Werkzeuge/Teile: Staubsauger, Bürsten, Schraubendreher, Multimeter, Zange, Ersatz-Sicherung/Thermostat, Ersatz-Heizelement.

Fachmann erforderlich? Ja, bei Problemen mit der Steuerplatine, dem Wärmepumpensystem oder wenn Unsicherheit bei elektrischen Arbeiten besteht.

5.4 Trocknet zu lange / Ineffizient

Symptom: Trockenprogramme dauern deutlich länger als üblich, Wäsche ist nach normaler Laufzeit noch feucht.

Mögliche Ursachen:

  • Luftstrom blockiert: Identisch zu 5.3! Verstopfte Filter, Abluftweg, Kondensator/Wärmetauscher. Häufigste Ursache.
  • Überladung: Zu viel Wäsche in der Trommel.
  • Falsches Programm gewählt: Niedrige Temperatur für ungeeignete Wäsche.
  • Feuchtigkeitssensor verschmutzt/defekt: Misst Feuchtigkeit falsch, verlängert/verkürzt Zyklus unnötig.
  • Schlechte Raumlüftung: (Kondens-/Wärmepumpe) Gerät kann Wärme/Feuchte nicht effizient abgeben.
  • Trommeldichtungen verschlissen: Wärmeverlust.
  • Heizelement teilweise defekt: Heizleistung reduziert.
  • Niedrige Umgebungstemperatur: Gerät braucht länger zum Aufheizen.

Diagnose:

  1. Beladungsmenge und Programmwahl prüfen.
  2. GRÜNDLICH reinigen: ALLE Filter, Abluftweg, Kondensator/Wärmetauscher.
  3. Feuchtigkeitssensoren (Metallstreifen in Trommelnähe) reinigen (Tuch, evtl. Essig/mildes Scheuermittel bei Belag).
  4. Raumtemperatur und Belüftung prüfen.
  5. Trommeldichtungen auf Verschleiß prüfen.
  6. Heizelement und Thermostate wie in 5.3 prüfen.

DIY-Reparaturschritte:

  1. Beladung reduzieren, passendes Programm wählen.
  2. Filter, Abluftweg, Kondensator/Wärmetauscher reinigen. Anleitung siehe 6.1, 6.2.
  3. Feuchtigkeitssensoren reinigen. Detaillierte Anleitung zur Reinigung der Feuchtigkeitssensoren:
    • Sicherheit: Trockner vom Stromnetz trennen!
    • Lokalisieren: Sensoren sind meist 1-2 gebogene Metallstreifen im Bereich der Trommelöffnung oder an den Mitnehmerrippen. Bedienungsanleitung konsultieren.
    • Reinigen: Mit einem weichen, leicht feuchten Tuch (Wasser oder Essigwasser) abwischen, um Flusen und Waschmittel-/Weichspülerrückstände zu entfernen. Bei hartnäckigem Belag vorsichtig mit der rauen Seite eines Spülschwamms oder sehr feinem Schleifpapier (nur wenn unbedingt nötig!) reinigen. Keine aggressiven Reiniger verwenden.
    • Trocknen: Bereich gut trocknen lassen.
  4. Raumlüftung verbessern.

Benötigte Werkzeuge/Teile: Staubsauger, Bürsten, Weiches Tuch, ggf. Essig.

Fachmann erforderlich? Ja, bei defekten Dichtungen, Heizung/Thermostaten (wenn unsicher), Steuerungs- oder Wärmepumpenproblemen.

5.5 Übermäßige Geräusche (Quietschen, Schleifen, Rumpeln, Klopfen)

Symptom: Der Trockner macht während des Betriebs laute oder ungewöhnliche Geräusche.

Mögliche Ursachen:

  • Fremdkörper: Münzen, Knöpfe etc. in der Trommel oder zwischen Trommel und Gehäuse.
  • Trommelrollen/Stützräder verschlissen: Rumpelndes, dumpfes Geräusch.
  • Trommellager verschlissen: Schleifendes, mahlendes Geräusch, wird oft lauter.
  • Spannrolle (Idler Pulley) verschlissen/defekt: Quietschendes, klapperndes Geräusch.
  • Antriebsriemen verschlissen/beschädigt: Quietschendes oder schlagendes Geräusch.
  • Motorlager defekt: Hohes Pfeifen oder Schleifen.
  • Lüfterrad blockiert/beschädigt: Klapperndes, schabendes Geräusch.
  • Lose Verkleidungsteile: Vibrationen verursachen Klappern.

Diagnose:

  1. Sicherheit: Stromlos machen!
  2. Trommel auf Fremdkörper prüfen.
  3. Trommel von Hand drehen: Auf Geräusche achten (Schleifen -> Lager; Rumpeln -> Rollen; Quietschen -> Spannrolle/Riemen). Auf Spiel prüfen.
  4. Verkleidung öffnen: Rollen, Spannrolle, Riemen visuell prüfen. Rollen auf Abflachungen prüfen. Spannrolle auf Leichtgängigkeit prüfen.
  5. Lüfterrad auf Blockaden oder Bruch prüfen (ggf. weitere Demontage nötig).
  6. Verkleidungsteile auf festen Sitz prüfen.

DIY-Reparaturschritte:

  1. Fremdkörper aus Trommel entfernen.
  2. Lose Verkleidungsteile festziehen.
  3. (Stromlos!) Verschlissene Trommelrollen ersetzen (wenn zugänglich).
  4. (Stromlos!) Spannrolle ersetzen (wenn zugänglich).
  5. (Stromlos!) Beschädigten Antriebsriemen ersetzen. Anleitung siehe 5.2.

Benötigte Werkzeuge/Teile: Schraubendreher, Steckschlüssel/Nüsse, Zange, Ersatz-Rollen, Ersatz-Spannrolle, Ersatz-Riemen.

Fachmann erforderlich? Ja, für Trommellagerwechsel, Motorwechsel/-reparatur. Auch wenn Lüfterrad schwer zugänglich ist.

5.6 Stoppt während des Programms

Symptom: Trockner startet normal, bricht aber vorzeitig ab, manchmal mit Fehlercode.

Mögliche Ursachen:

  • Luftstrom blockiert / Überhitzung: Sehr häufig! Verstopfte Filter/Abluftweg/Kondensator führen zum Auslösen der Thermosicherung/Thermostat.
  • Türschalter defekt: Wackelkontakt lässt Gerät denken, Tür wurde geöffnet.
  • Thermostat/Thermistor defekt: Liefert falsche Temperaturwerte.
  • Motor überhitzt: Wegen Defekt, Lagerproblem oder blockiertem Luftstrom.
  • Steuerplatine defekt: Fehlerhafte Programmsteuerung.
  • (Kondens-/Wärmepumpe) Kondensatbehälter voll / Pumpenfehler: Sensor stoppt Gerät.

Diagnose:

  1. Fehlercode prüfen (siehe Bedienungsanleitung).
  2. GRÜNDLICH reinigen: ALLE Filter, Abluftweg, Kondensator/Wärmetauscher.
  3. (Kondens-/Wärmepumpe) Kondensatbehälter und Pumpensystem prüfen.
  4. Sicherheit: Stromlos machen!
  5. Türschalter auf Durchgang prüfen (auch Wackelkontakte).
  6. Thermosicherung und Betriebsthermostat/Thermistor prüfen (Durchgang/Widerstand).
  7. Auf Motorgeräusche (Anstrengen, Überhitzen) vor dem Stopp achten.

DIY-Reparaturschritte:

  1. Filter, Abluftweg, Kondensator/Wärmetauscher reinigen.
  2. Kondensatbehälter leeren, Pumpe auf Blockade prüfen.
  3. (Stromlos!) Thermosicherung ersetzen (wenn wegen behobenem Luftstromproblem ausgelöst).
  4. (Stromlos!) Türschalter ersetzen (wenn defekt).
  5. (Stromlos!) Thermostat/Thermistor ersetzen (wenn defekt).

Benötigte Werkzeuge/Teile: Staubsauger, Bürsten, Schraubendreher, Multimeter, Zange, Ersatz-Sicherung/Thermostat, Ersatz-Türschalter.

Fachmann erforderlich? Ja, bei Motorproblemen oder Defekten der Steuerplatine.

5.7 Fehlercodes

Symptom: Trockner stoppt und zeigt einen spezifischen Code im Display an (z.B. F04, E60 - Codes sind herstellerspezifisch).

Mögliche Ursachen: Sehr vielfältig, je nach Code. Kann auf Heizungsfehler, Sensorprobleme, Motorfehler, Luftstromprobleme, Türverriegelung, Pumpe, Elektronik etc. hinweisen.

Diagnose:

  1. Bedienungsanleitung konsultieren: Erster und wichtigster Schritt! Bedeutung des Codes und empfohlene Maßnahmen nachschlagen.
  2. Basismaßnahmen durchführen, die zum Code passen (z.B. bei Heizfehler: Filter/Heizelement/Sicherung prüfen; bei Pumpenfehler: Behälter/Pumpe/Filter prüfen).

DIY-Reparaturschritte: Anweisungen der Bedienungsanleitung folgen. Oftmals Reinigung von Filtern/Sensoren oder ein Reset des Geräts. Manche Codes deuten auf Teile hin, die Laien prüfen/tauschen können (z.B. Thermosicherung).

Benötigte Werkzeuge/Teile: Abhängig vom Fehlercode und den Anweisungen im Handbuch. Multimeter oft hilfreich.

Fachmann erforderlich? Häufig ja, besonders bei Elektronikfehlern, Motorproblemen oder wenn das Handbuch explizit dazu rät.

5.8 Wasserlecks (spezifisch für Kondens-/Wärmepumpentrockner)

Symptom: Wasser sammelt sich unter oder um den Trockner.

Mögliche Ursachen:

  • Kondensatbehälter voll: Muss geleert werden.
  • Kondensatablaufschlauch blockiert/abgeknickt/nicht angeschlossen: Wenn Direktablauf genutzt wird.
  • Kondensatbehälter gerissen:
  • Kondensatpumpe / Flusensumpf verstopft: Flusen verhindern Abpumpen des Wassers.
  • Kondensator/Wärmetauscher stark verschmutzt: Wasser kann nicht richtig ablaufen und tritt intern aus.
  • Gerät steht nicht waagerecht: Wasser läuft aus der Bodenwanne oder dem Pumpensumpf.
  • Interne Schläuche/Verbindungen undicht.
  • Türdichtung beschädigt: (Eher selten Ursache für größere Pfützen).

Diagnose:

  1. Kondensatbehälter prüfen und leeren.
  2. Ablaufschlauch (falls vorhanden) auf Anschluss, Knicke, Verstopfung prüfen.
  3. Kondensatbehälter auf Risse untersuchen.
  4. Gerät mit Wasserwaage auf waagerechten Stand prüfen.
  5. Sicherheit: Stromlos machen!
  6. Kondensator/Wärmetauscher reinigen.
  7. Zugang zur Kondensatpumpe/Flusensumpf verschaffen (oft Verkleidung entfernen, siehe Handbuch) und auf Flusen/Blockaden prüfen und reinigen.
  8. Prüfen, ob Schwimmerschalter (falls vorhanden) frei beweglich ist.
  9. Türdichtung prüfen.

DIY-Reparaturschritte:

  1. Kondensatbehälter leeren.
  2. Ablaufschlauch reinigen/richten.
  3. Gerät waagerecht ausrichten.
  4. Kondensator/Wärmetauscher reinigen. Anleitung siehe 6.2.
  5. (Stromlos!) Kondensatpumpe/Flusensumpf reinigen. Detaillierte Anleitung zur Reinigung der Kondensatpumpe/Flusensumpf:
    • Sicherheit: Trockner vom Stromnetz trennen!
    • Flache Schale und Handtücher bereithalten.
    • Zugang: Kondensatbehälter entnehmen. Zugang zur Pumpe/Sumpf schaffen. Dies erfordert oft das Entfernen der unteren Frontblende, Seiten- oder Rückwand. Bei einigen Modellen ist der Zugang über die Kondensatoröffnung möglich.
    • Wasser entfernen: Eventuell vorhandenes Wasser im Sumpf mit Schwamm oder Lappen aufsaugen.
    • Reinigen: Flusen, Haare und Schmutz aus dem Sumpfbereich und vom Pumpeneinlass/-flügelrad entfernen. Eine alte Zahnbürste oder Pinzette kann hilfreich sein. Prüfen, ob sich das Pumpenrad (falls sichtbar/erreichbar) frei drehen lässt.
    • Schwimmerschalter prüfen: Falls ein Schwimmerschalter vorhanden ist, sicherstellen, dass dieser nicht durch Flusen blockiert ist und sich frei bewegen kann.
    • Zusammenbau: Alle entfernten Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder montieren.
    • Test: Kurzen Testlauf starten und auf Dichtigkeit und Funktion der Pumpe achten (Behälter sollte sich füllen oder Wasser über Schlauch ablaufen).
  6. (Stromlos!) Gerissenen Kondensatbehälter ersetzen.

Benötigte Werkzeuge/Teile: Schraubendreher, Wasserwaage, Zange, Staubsauger, Bürsten, Lappen/Schwamm, flache Schale, ggf. Ersatz-Kondensatbehälter, Ersatz-Pumpe.

Fachmann erforderlich? Ja, wenn die Pumpe elektrisch defekt ist und getauscht werden muss, interne Schläuche undicht sind oder wenn Unsicherheit besteht.

6. Essenzielle Wartung für eine lange Lebensdauer

Regelmäßige Wartung ist der Schlüssel zur Vermeidung vieler gängiger Trocknerprobleme, insbesondere solcher, die die Trockenleistung beeinträchtigen oder zu Überhitzung führen.

6.1 Reinigung der Flusensiebe

Warum: Flusen behindern den Luftstrom, verlängern die Trocknungszeit, erhöhen den Energieverbrauch und können eine Brandgefahr darstellen.

Wie oft: Das primäre Flusensieb (meist in der Tür oder Türöffnung) nach jedem Trockengang reinigen. Sekundäre Siebe (falls vorhanden, z.B. vor dem Kondensator) gemäß Bedienungsanleitung, oft alle paar Monate.

Anleitung:

  1. Primäres Sieb entnehmen (oft klappbar oder herausziehbar).
  2. Flusen mit der Hand oder einer weichen Bürste entfernen.
  3. Bei Bedarf kann das Sieb unter fließendem Wasser abgespült werden. Wichtig: Vor dem Wiedereinsetzen vollständig trocknen lassen.
  4. Keine harten Bürsten verwenden, um das feine Netz nicht zu beschädigen.
  5. Den Bereich, in dem das Sieb sitzt, ebenfalls aussaugen oder auswischen, um Flusenansammlungen zu entfernen.
  6. Sekundäre Siebe gemäß Anleitung reinigen.
  7. Beschädigte Siebe umgehend ersetzen, da sonst Flusen in das Geräteinnere gelangen.

6.2 Reinigung des Kondensators / Wärmetauschers

Betrifft: Nur Kondens- und Wärmepumpentrockner.

Warum: Ein verschmutzter Kondensator/Wärmetauscher kann die Feuchtigkeit nicht mehr effizient aus der Luft entfernen, was zu schlechter Trockenleistung, längeren Laufzeiten und potenziellen Wasserlecks führt.

Wie oft: Mindestens alle paar Monate oder wie vom Gerät angezeigt (ca. alle 20 Trocknungszyklen, je nach Nutzung und Modell).

Anleitung (Variiert stark nach Modell! Bedienungsanleitung konsultieren!):

  • Kondenstrockner (herausnehmbarer Kondensator):
    • Sicherheit: Gerät stromlos machen!
    • Zugangsklappe öffnen (meist unten an der Front).
    • Verriegelungen lösen.
    • Kondensator vorsichtig herausziehen.
    • Kondensator unter fließendem Wasser (z.B. Dusche) gründlich ausspülen, bis alle Flusen entfernt sind. Keine scharfen Gegenstände verwenden!
    • Kondensator gut abtropfen lassen und außen trocknen.
    • Kondensator wieder korrekt einsetzen und verriegeln. Klappe schließen.
  • Wärmepumpentrockner (fest verbauter Wärmetauscher / Kondensator):
    • Sicherheit: Gerät stromlos machen!
    • Zugangsklappe(n) und eventuell davorliegende Filter entfernen.
    • Die Lamellen des Wärmetauschers vorsichtig mit einem Staubsauger mit Bürstenaufsatz absaugen. Vorsicht: Lamellen nicht verbiegen!.
    • Bei starker Verschmutzung kann vorsichtig mit einer weichen Bürste oder einem speziellen Reinigungskamm (falls vorhanden) nachgeholfen werden.
    • Einige empfehlen auch vorsichtiges Ausspülen mit Wasser (Anleitung beachten!).
    • Bei BSH-Geräten (Bosch/Siemens) kann ggf. eine Wartungsklappe nachgerüstet werden, um die Reinigung zu erleichtern. Anleitung zum Einbau der Wartungsklappe:
      • Werkzeug: Cutter, Kreuzschraubendreher.
      • Material: Wartungsklappen-Set.
      • Frontdeckel unten aufhebeln.
      • Mit Cutter entlang der Perforierung schneiden (vorsichtig, vom Körper weg!).
      • Bereich reinigen (Druckluft, Wasser/Bürste). Lamellen nicht verbiegen!
      • Neue Wartungsklappe mit Dichtung ansetzen und mit den 6 Schrauben in den Kunststoffstegen befestigen.
      • Frontdeckel zuklappen.
    • Alle Filter reinigen und wieder korrekt einsetzen. Klappe(n) schließen.
  • Selbstreinigende Kondensatoren: Diese benötigen laut Hersteller oft keine manuelle Reinigung. Es ist jedoch ratsam, die Filter davor (Flusensieb, ggf. Filter im Kondenswasserbehälter) penibel sauber zu halten. Bei Problemen kann dennoch eine manuelle Reinigung nötig sein (Fachmann oder Anleitung konsultieren).

6.3 Reinigung der Feuchtigkeitssensoren

Warum: Ablagerungen von Waschmittel, Weichspüler oder Kalk können die Messgenauigkeit beeinträchtigen, was zu zu kurzen oder zu langen Trocknungszeiten führt.

Wie oft: Regelmäßig, z.B. alle paar Monate oder bei Problemen mit der Trocknungsdauer.

Anleitung: Siehe detaillierte Anleitung in Abschnitt 5.4.

6.4 Entleerung des Kondenswasserbehälters (Kondens-/Wärmepumpe)

Warum: Ein voller Behälter führt zum Programmabbruch oder Startverhinderung.

Wie oft: Nach jedem Trockengang, es sei denn, ein Direktablauf ist angeschlossen.

Anleitung: Behälter herausziehen, Wasser entleeren (kann z.B. zum Bügeln verwendet werden), Behälter wieder einsetzen. Ggf. Filter im Behälter reinigen.

6.5 Prüfung des Abluftschlauchs (Ablufttrockner)

Warum: Knicke oder Flusenansammlungen behindern den Luftaustritt und führen zu schlechter Leistung und Überhitzung.

Wie oft: Regelmäßig prüfen, z.B. alle 6 Monate.

Anleitung: Schlauch auf Knicke prüfen, vom Trockner und Wandanschluss lösen, auf Flusenansammlungen prüfen und ggf. aussaugen oder durchspülen. Sicherstellen, dass die Außenklappe frei beweglich ist.

7. Wann MUSS ein Fachmann gerufen werden? (Zusammenfassung)

Obwohl viele Probleme selbst behoben werden können, gibt es Situationen, in denen die Beauftragung eines qualifizierten Servicetechnikers unerlässlich ist, um Sicherheit zu gewährleisten und weitere Schäden zu vermeiden.

Rufen Sie IMMER einen Fachmann, wenn:

  • Gasgeruch festgestellt wird oder Arbeiten an Gasleitungen/Komponenten eines Gastrockners notwendig sind. Dies ist lebensgefährlich und nur für zertifizierte Gasinstallateure zulässig.
  • Arbeiten am Kältemittelkreislauf eines Wärmepumpentrockners erforderlich sind. Dies erfordert spezielle Ausrüstung und Zertifizierung und ist für Laien verboten und gefährlich.
  • Probleme mit der Hauselektrik vorliegen (defekte Steckdose, ausgelöster FI-Schutzschalter ohne ersichtlichen Gerätefehler).
  • Die Hauptsteuerplatine (PCB) defekt ist. Diagnose und Austausch sind komplex und teuer.
  • Der Motor oder das Trommellager defekt sind. Diese Reparaturen erfordern oft umfangreiche Demontage und Spezialwerkzeug.
  • Sie sich bei elektrischen Messungen oder dem Austausch elektrischer Komponenten unsicher fühlen. Fehlhandlungen können gefährlich sein und das Gerät weiter beschädigen.
  • Das Problem trotz sorgfältiger Fehlersuche und Durchführung der beschriebenen DIY-Schritte weiterhin besteht.
  • Sicherheitsrelevante Teile betroffen sind und Unsicherheit über die korrekte Reparatur besteht.
  • Das Gerät noch unter Garantie steht. Eigenmächtige Reparaturen können zum Verlust der Garantie führen. Kontaktieren Sie in diesem Fall den Hersteller oder Händler.

8. Schlussfolgerung

Die Reparatur eines Wäschetrockners kann oft eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum Neukauf sein, insbesondere wenn es sich um gängige Probleme wie verstopfte Filter, verschlissene Riemen oder defekte Thermosicherungen handelt.

Viele dieser Defekte lassen sich mit einer systematischen Vorgehensweise, den richtigen Werkzeugen und grundlegendem technischen Verständnis selbst beheben.

Entscheidend für den Erfolg und vor allem für die Sicherheit ist jedoch die strikte Einhaltung der Sicherheitsvorschriften, insbesondere das Trennen des Geräts vom Stromnetz vor jeglichen Arbeiten.

Ebenso wichtig ist die Kenntnis der Grenzen der eigenen Fähigkeiten und die klare Abgrenzung zu Reparaturen, die zwingend Fachleute erfordern.

Arbeiten an Gasanschlüssen und am Kältemittelkreislauf von Wärmepumpentrocknern sind für Laien absolut tabu und lebensgefährlich.

Regelmäßige Wartung, insbesondere die konsequente Reinigung der Flusensiebe und, je nach Gerätetyp, des Kondensators oder Wärmetauschers, kann die Lebensdauer des Trockners erheblich verlängern und viele der häufigsten Defekte von vornherein verhindern.

Dieser Leitfaden soll dazu befähigen, informierte Entscheidungen über Reparatur oder Austausch zu treffen und einfache Reparaturen sicher selbst durchzuführen, immer mit dem obersten Gebot der Sicherheit im Hinterkopf.

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