Mikrowellengeräte

Mikrowellenreparatur: Defekte, Ursachen, Sicherheit

1. Einleitung

Dieser Bericht bietet einen umfassenden Überblick über häufig auftretende Defekte bei Mikrowellengeräten, deren mögliche Ursachen und Reparaturansätze.

Der absolut wichtigste Fokus liegt dabei auf der Sicherheit. Mikrowellen sind keine gewöhnlichen Haushaltsgeräte;

sie arbeiten mit Hochspannung und Mikrowellenstrahlung, was Reparaturen extrem gefährlich macht, insbesondere für Laien.

Funktionsprinzip der Mikrowelle (vereinfacht): Um die potenziellen Gefahren und Defekte zu verstehen, ist ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise hilfreich.

Das Magnetron erzeugt hochfrequente Mikrowellen. Ein Wellenleiter (oft hinter einer Glimmerplatte) führt diese in den Garraum.

Der Drehteller sorgt für eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Energie im Gargut.

Gesteuert wird dies durch eine Steuerplatine, und verschiedene Sicherheitsmechanismen (Türschalter, Sicherungen) überwachen den Betrieb.

Die benötigte Hochspannung (mehrere Tausend Volt) wird durch einen Hochspannungstransformator, einen Hochspannungskondensator und eine Hochspannungsdiode erzeugt.

Allgemeine Warnung – Lebensgefahr!

DRINGENDER HINWEIS: Reparaturen an Mikrowellen sind grundsätzlich gefährlich und sollten IMMER mit größter Vorsicht und idealerweise NUR von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden.

Unsachgemäße Eingriffe können zu lebensgefährlichen Stromschlägen, Bränden oder dem Austritt schädlicher Strahlung führen.

HOCHSPANNUNGSGEFAHR: Der Hochspannungskondensator kann auch lange nach dem Ziehen des Netzsteckers eine lebensgefährliche elektrische Ladung speichern.

Eine Berührung kann tödlich sein! Dies ist die größte versteckte Gefahr bei Mikrowellenreparaturen.

STRAHLUNGSGEFAHR: Unsachgemäße Reparaturen, insbesondere an der Tür, den Dichtungen oder dem Gehäuse, können dazu führen, dass gefährliche Mikrowellenstrahlung austritt.

Dieser Bericht dient primär der Information und Diagnosehilfe. Er soll helfen, Probleme zu verstehen und abzuschätzen, wann zwingend ein Fachmann erforderlich ist.

Anleitungen für potenziell selbst durchführbare, ungefährlichere Arbeiten dürfen NUR unter striktester Einhaltung ALLER Sicherheitsvorschriften befolgt werden.

Im geringsten Zweifel ist die Beauftragung eines Fachbetriebs die einzig sichere Option.

2. DRINGENDE SICHERHEITSHINWEISE – UNBEDINGT LESEN UND BEFOLGEN!

Das Arbeiten an Mikrowellengeräten birgt spezifische und extreme Gefahren, die über die Risiken bei anderen Haushaltsgeräten hinausgehen.

Die Nichtbeachtung dieser Hinweise kann tödliche Folgen haben.

2.1. Die unsichtbare Gefahr: Hochspannung – Auch nach dem Ausstecken!

Erklärung: Das zentrale und tückischste Risiko stellt der Hochspannungskondensator dar.

Dieses Bauteil speichert elektrische Energie, die für den Betrieb des Magnetrons benötigt wird.

Im Gegensatz zu vielen anderen Elektrogeräten entlädt sich dieser Kondensator nicht sofort nach dem Trennen vom Stromnetz.

Er kann eine potenziell tödliche Hochspannung (mehrere Tausend Volt) über Stunden, Tage oder sogar noch länger speichern.

Eine versehentliche Berührung der Kondensatoranschlüsse oder damit verbundener Bauteile im Hochspannungskreis kann zu einem schweren oder tödlichen Stromschlag führen, selbst wenn der Netzstecker gezogen ist.

Betroffene Komponenten: Der Hochspannungskreis umfasst primär den Kondensator, das Magnetron, die Hochspannungsdiode und den Hochspannungstransformator.

Diese Teile und ihre Verbindungsleitungen dürfen niemals berührt werden, ohne dass der Kondensator zuvor fachgerecht und sicher entladen wurde.

Konsequenz: Das Öffnen des Mikrowellengehäuses setzt den Benutzer immer einem potenziellen Hochspannungsrisiko aus.

Ohne detaillierte Kenntnisse der sicheren Entladungsprozedur und die richtige Ausrüstung ist jegliches Hantieren im Geräteinneren absolut lebensgefährlich.

Kaskadierende Risiken verstehen: Ein häufiges Szenario verdeutlicht die Gefahr: Ein Bauteil im Hochspannungskreis (z.B. die Diode) erleidet einen Defekt, was dazu führt, dass die interne Sicherung des Geräts auslöst.

Ein Laie könnte nun versucht sein, nach dem Öffnen des Geräts (und vielleicht sogar ohne korrekte Kondensatorentladung) lediglich die durchgebrannte Sicherung zu ersetzen.

Da die eigentliche Ursache (die defekte Diode) nicht behoben wurde, wird die neue Sicherung beim nächsten Einschalten sofort wieder durchbrennen.

Viel gefährlicher ist jedoch, dass der ursprüngliche Defekt weiterhin besteht und zu unkontrollierbarem Verhalten, weiteren Schäden oder gefährlicher Funkenbildung führen kann.

Dies unterstreicht, warum eine fachgerechte Diagnose zur Identifizierung der Ursache eines Fehlers unerlässlich ist und warum Reparaturen im Hochspannungsbereich ausschließlich von qualifizierten Technikern durchgeführt werden dürfen.

2.2. Grundlegende Sicherheitsmaßnahmen vor JEDER Arbeit:

  • Stromlos schalten: IMMER und AUSNAHMSLOS vor jeglichen Arbeiten, selbst vor der Reinigung der Glimmerplatte im Innenraum, den Netzstecker ziehen.
  • Es genügt NICHT, das Gerät nur über den Bedienknopf auszuschalten.
  • Zur zusätzlichen Sicherheit sollte auch die entsprechende Sicherung im Haussicherungskasten ausgeschaltet werden.
  • Wartezeit: Nach dem Ziehen des Netzsteckers mindestens 3 Minuten, besser jedoch deutlich länger (Empfehlung: mindestens 24 Stunden) warten.
  • Diese Wartezeit ermöglicht eine gewisse, aber NICHT GARANTIERT vollständige Selbstentladung des Kondensators über interne Widerstände (falls vorhanden und intakt).
  • Diese Wartezeit ersetzt NIEMALS die zwingend erforderliche manuelle Entladung des Kondensators vor dem Berühren interner Bauteile!
  • Kondensator SICHER entladen (KRITISCHER UND GEFÄHRLICHSTER SCHRITT!):
    • WARNUNG: LEBENSGEFAHR!
    • Dieser Schritt ist absolut entscheidend für die Sicherheit bei Arbeiten im Inneren einer Mikrowelle.
    • Er darf NUR von Personen durchgeführt werden, die exakt wissen, was sie tun, die physikalischen Hintergründe und Gefahren verstehen und das korrekte, hochspannungsisolierte Werkzeug besitzen.
    • Im GERINGSTEN ZWEIFEL IMMER einen qualifizierten Fachmann beauftragen!.
    • Eine falsche Durchführung kann trotz gezogenem Netzstecker zu einem tödlichen Stromschlag führen.
    • Benötigtes Werkzeug: Zwingend erforderlich ist ein Werkzeug mit ausreichender Hochspannungsisolation (mehrere Tausend Volt!).
    • Dies kann eine vollständig isolierte Zange oder ein isolierter Schraubendreher sein, dessen Isolation über den gesamten Schaft reicht und für Hochspannungsanwendungen geprüft ist.
    • Sicherer und professioneller ist die Verwendung eines speziellen Kondensator-Entladewerkzeugs.
    • Dieses besteht typischerweise aus zwei isolierten Prüfspitzen, die über ein Kabel mit einem integrierten Hochleistungswiderstand verbunden sind.
    • Der Widerstand begrenzt den Entladestrom, verhindert laute Knallgeräusche und starke Funkenbildung und schont die Bauteile.
    • Vorgehen (Prinzip – Durchführung nur durch Fachkundige!):
      • Nach dem Trennen vom Netz, der Wartezeit und dem Öffnen des Gehäuses wird der Hochspannungskondensator lokalisiert (meist ein metallischer Zylinder mit zwei dicken Anschlüssen).
      • Methode 1 (Direkter Kurzschluss - lauter Knall/Funken möglich!): Mit dem isolierten Werkzeug (z.B. Schraubendreher) wird vorsichtig eine direkte leitende Verbindung zwischen den beiden Anschlüssen des Kondensators hergestellt.
      • Das Werkzeug dabei ausschließlich am isolierten Griff anfassen und einen sicheren Abstand halten.
      • Methode 2 (Erdung über Gehäuse - oft empfohlen): Ein Ende des isolierten Werkzeugs (oder eine Klemme des Entladewerkzeugs) wird fest und sicher mit dem blanken, unlackierten Metallgehäuse (Masse) der Mikrowelle verbunden.
      • Anschließend wird mit dem anderen Ende des Werkzeugs (oder der zweiten Klemme) nacheinander jeder der beiden Kondensatoranschlüsse für einige Sekunden berührt.
      • WICHTIG: Den Kontakt (bei Methode 1) bzw. die Berührung der Anschlüsse (bei Methode 2) für mehrere Sekunden aufrechterhalten, um eine möglichst vollständige Entladung sicherzustellen.
      • Bei Verwendung eines Entladewerkzeugs mit Widerstand ist die Entladung langsamer, aber kontrollierter.
      • NIEMALS die Kondensatoranschlüsse oder die leitenden Teile des Werkzeugs mit bloßen Händen berühren! Auch nach der Entladung ist Vorsicht geboten.
      • Im Zweifel die Spannung mit einem geeigneten Hochspannungsmessgerät prüfen (nur Fachmann!).

2.3. Zusätzliche Sicherheitsregeln:

  • Keine Metallgegenstände im Garraum: Niemals metallische Gegenstände wie Besteck, Alufolie, Geschirr mit Metallrand oder nicht mikrowellengeeignetes Geschirr in die Mikrowelle stellen und betreiben.
  • Dies führt zu gefährlicher Funkenbildung und kann das Magnetron zerstören.
  • Tür und Verriegelung intakt halten: Das Gerät niemals betreiben, wenn die Tür, die Türdichtungen oder die Verriegelungshaken beschädigt sind, oder wenn die Tür nicht mehr absolut dicht schließt.
  • Die Türverriegelung enthält Sicherheitsschalter, die den Betrieb bei geöffneter Tür verhindern sollen.
  • Manipulationen an diesen Schaltern sind lebensgefährlich und können zum Austritt von Mikrowellenstrahlung führen.
  • Nach jeder Reparatur an der Tür oder Verriegelung ist ein Mikrowellen-Lecktest durch einen Fachmann zwingend erforderlich.
  • Gehäuse geschlossen betreiben: Das Gerät niemals ohne das vollständig montierte, unbeschädigte Metallgehäuse betreiben.
  • Das Gehäuse dient als Abschirmung (Faradayscher Käfig) gegen die Mikrowellenstrahlung. Auch Lüftungsschlitze dürfen nicht blockiert werden.
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Beim Öffnen des Geräts und Arbeiten im Inneren immer geeignete isolierende Schutzhandschuhe und Schuhe mit Gummisohlen tragen.
  • Keine leitenden Gegenstände am Körper tragen (Ringe, Uhren, Armbänder). Eine Schutzbrille wird empfohlen.
  • Arbeitsumgebung: Nur in trockener Umgebung und auf einer nicht leitenden Unterlage arbeiten. Für ausreichende Beleuchtung sorgen.
  • Keine Alleinarbeit: Aufgrund der extremen Gefahren sollten Reparaturen an Mikrowellen niemals alleine durchgeführt werden.
  • Eine zweite Person sollte anwesend sein, die im Notfall sofort Hilfe (Notruf) verständigen kann.
  • Herzschrittmacher/Implantate: Personen mit Herzschrittmachern oder anderen empfindlichen elektronischen medizinischen Implantaten sollten besondere Vorsicht walten lassen.
  • Die von der Mikrowelle erzeugten elektromagnetischen Felder (auch im ausgeschalteten Zustand durch Restladungen oder während der Messung) könnten die Funktion der Implantate stören.
  • Arbeiten an Mikrowellen sollten vermieden oder nur nach ausdrücklicher Rücksprache mit dem behandelnden Arzt und einem qualifizierten Elektrofachmann erfolgen.
  • Kein Wasser/Flüssigkeiten: Sicherstellen, dass während der Reparatur keine Flüssigkeiten in elektrische Bauteile oder Anschlüsse gelangen können.
  • Nur Original- oder spezifikationsgleiche Ersatzteile: Die Verwendung ungeeigneter oder nicht für Mikrowellen zugelassener Ersatzteile kann die Sicherheit (z.B. Strahlenschutz, Spannungsfestigkeit) und Funktion des Geräts beeinträchtigen und ist gefährlich.

2.4. DIY vs. Fachmann – Eine klare und unmissverständliche Abgrenzung:

EXTREM GEFÄHRLICH / ZWINGEND FACHMANN:

  • Alle Arbeiten, die das Öffnen des äußeren Metallgehäuses erfordern, da hierdurch der Zugang zum Hochspannungsbereich ermöglicht wird und die Kondensatorentladung zwingend ist.
  • Jegliche Diagnose oder Austausch von Komponenten im Hochspannungskreis: Magnetron, Hochspannungskondensator, Hochspannungsdiode, Hochspannungstransformator, Hochspannungssicherung.
  • Reparaturen an der Steuerplatine oder anderen komplexen elektronischen Modulen.
  • Reparaturen an der Türstruktur, den Scharnieren, Dichtungen oder dem Verriegelungssystem, da die Strahlungssicherheit gewährleistet und anschließend mittels Lecktest überprüft werden muss.
  • Behebung von Problemen mit der internen Verkabelung.
  • Alle Reparaturen, bei denen starkes Brummen auftritt, da dies meist auf ein Problem im Hochspannungsbereich hindeutet.

POTENZIELL DIY (NUR für sehr erfahrene Personen mit elektrotechnischem Verständnis, unter STRIKTESTER Einhaltung ALLER Sicherheitsregeln und NUR, wenn KEIN Öffnen des Hauptgehäuses nötig ist oder nachweislich SICHER entladen wurde):

  • Reinigung des Garraums: Ungefährlich, solange das Gerät vom Netz getrennt ist.
  • Reinigung/Austausch der Glimmerplatte (Mica-Platte): Diese befindet sich im Garraum und ist oft nur gesteckt oder mit kleinen, von innen zugänglichen Schrauben/Nieten befestigt.
  • Das Hauptgehäuse muss dafür i.d.R. nicht geöffnet werden. Dennoch: Gerät vom Netz trennen!.
  • Austausch des Glastellers, Rollenrings oder Mitnehmers: Diese Teile befinden sich lose im Garraum und können ohne Gefahr getauscht werden.
  • Austausch der Netzsicherung (NUR wenn extern zugänglich): Manche Geräte haben eine von außen zugängliche Netzsicherung.
  • Ist diese durchgebrannt (und die Ursache klar bzw. harmlos), kann sie getauscht werden. Interne Sicherungen erfordern das Öffnen und Entladen!.

Potenziell DIY (NUR für erfahrene Personen nach Öffnen und SICHERER Entladung):

  • Lampenwechsel: Erfordert Öffnen und Entladen!.
  • Drehtellermotorwechsel: Erfordert Öffnen und Entladen!.
  • Türschalterwechsel: Erfordert Öffnen und Entladen!.

Grundregel: Im geringsten Zweifel oder bei fehlender Erfahrung/Ausrüstung IMMER den Fachmann rufen! . Die Risiken sind unkalkulierbar hoch.

Eine unsachgemäße Reparatur kann nicht nur lebensgefährlich sein, sondern auch das Gerät irreparabel beschädigen oder zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.

3. Benötigte Werkzeuge und Ersatzteile

Für Arbeiten an Mikrowellengeräten sind neben Standardwerkzeugen spezielle, sicherheitsrelevante Werkzeuge unerlässlich.

3.1. Standardwerkzeuge:

  • Schraubendreher-Set: Unbedingt mit hochwertigen, vollständig isolierten Griffen und Schäften.
  • Benötigt werden Kreuzschlitz (Phillips), Schlitz und häufig Torx-Schraubendreher, oft auch in Sicherheitsausführung (mit Loch in der Mitte), da Gehäuse oft mit solchen Schrauben gesichert sind.
  • Ein Set für Feinmechanik kann hilfreich sein.
  • Zangen: Spitzzange, Kombizange.
  • UNBEDINGT VOLLSTÄNDIG ISOLIERTE Zangen mit geprüfter Isolation für hohe Spannungen verwenden, wenn im Geräteinneren gearbeitet wird.
  • Steckschlüsselsatz: Ggf. für die Befestigung größerer Komponenten oder des Gehäuses.

3.2. Sicherheitsrelevante Spezialwerkzeuge:

  • Multimeter: Ein digitales Multimeter wird für Durchgangs- und Widerstandsmessungen benötigt (z.B. an Sicherungen, Schaltern, Motorwicklungen, Heizfäden des Magnetrons, Dioden in Sperrrichtung).
  • EXTREME VORSICHT: Standard-Multimeter sind NICHT zur Messung der Hochspannung im Betrieb oder der Restladung des Kondensators geeignet!.
  • Sie würden sofort zerstört werden und stellen eine Gefahr dar.
  • Messungen mit dem Multimeter dürfen NUR am vollständig vom Netz getrennten UND sicher entladenen Gerät durchgeführt werden.
  • Auf korrekte Einstellung (Ohm Ω oder Durchgangsprüfung mit akustischem Signal) achten.
  • Isolierte Werkzeuge: Wie bereits erwähnt, sind Schraubendreher und Zangen mit geprüfter Hochspannungsisolation absolut unerlässlich für jegliche Arbeiten nach dem Öffnen des Gehäuses.
  • Standard-Werkstattwerkzeug bietet keinen ausreichenden Schutz!
  • Kondensator-Entladewerkzeug: DAS WICHTIGSTE SICHERHEITSWERKZEUG!
  • Wie in Abschnitt 2.2 beschrieben, ist das Minimum ein geeigneter isolierter Schraubendreher oder eine isolierte Zange.
  • Dringend empfohlen wird ein kommerzielles oder selbstgebautes (nur für absolute Experten!) Entladewerkzeug mit einem Hochleistungswiderstand (z.B. 1-10 kOhm, mind. 5-10 Watt Belastbarkeit), um den Entladestrom sicher zu begrenzen.
  • Mikrowellen-Lecktester (Nur für Fachbetriebe): Ein spezielles Messgerät zur Überprüfung der Mikrowellen-Leckstrahlung (Dichtigkeit) nach Reparaturen an Tür, Dichtung, Glimmerplatte oder Gehäuse.
  • Für Laien nicht verfügbar und für die Sicherheit nach solchen Arbeiten unerlässlich.

3.3. Gängige Ersatzteile:

(Bezug über Hersteller, spezialisierte Ersatzteilshops wie SOS-Zubehör, Fiyo, Ersatzteilshop, Ersatzteil-Check)

  • Sicherungen: Netzsicherungen (z.B. 10A, träge) und spezielle Hochspannungssicherungen (falls vorhanden, oft Keramikröhrchen mit spezifischen Werten).
  • Unbedingt auf exakte Übereinstimmung von Stromstärke (A), Spannung (V) und Auslösecharakteristik (z.B. träge 'T') achten!.
  • Lampen: Spezielle Mikrowellen-Glühlampen (hitzebeständig), oft mit spezieller Fassung (z.B. abgewinkelte Stecker) und spezifischer Wattzahl/Spannung.
  • Drehtellermotoren: Müssen zum Modell passen (Spannung, Drehzahl, Wellenform/-länge).
  • Drehteller (Glas), Drehkreuze (Mitnehmer), Rollenringe: Exakter Durchmesser und passende Aufnahme für den Motor/Mitnehmer sind entscheidend.
  • Glimmerplatten (Mica-Platten): Modellspezifisch oder als zuschneidbare Universalplatte erhältlich. Material muss mikrowellengeeignet sein.
  • Türschalter/Mikroschalter: Es gibt verschiedene Typen (Schließer, Öffner, Wechsler). Der exakte Typ und die Schaltfunktion müssen übereinstimmen.
  • Hochspannungskomponenten (Nur für Fachleute!): Magnetron, Hochspannungskondensator (exakte Kapazität in µF und Spannungsfestigkeit in kV beachten!), Hochspannungsdiode, Hochspannungstransformator.
  • Der Bezug dieser Teile ist für Laien oft schwierig und die Installation extrem gefährlich.
  • Bedienelemente/Steuerplatinen: Streng modellspezifisch, oft ein wirtschaftlicher Totalschaden.

4. Häufige Defekte, Ursachen und Reparaturanleitungen

Im Folgenden werden die häufigsten Defekte bei Mikrowellengeräten beschrieben.

Beachten Sie bei jedem Defekt die spezifische Sicherheitsbewertung und die dringende Empfehlung, Arbeiten im Hochspannungsbereich oder bei Unsicherheit IMMER einem qualifizierten Fachmann zu überlassen.

4.1. Defekt: Mikrowelle heizt nicht (Gerät läuft, Licht an, Teller dreht)

Defektbeschreibung: Das Gerät scheint äußerlich normal zu funktionieren: Das Licht brennt, der Drehteller rotiert, der Lüfter läuft, aber die eingelegten Speisen bleiben kalt oder werden nur minimal erwärmt.

Häufig wird dieser Zustand von einem lauten, ungewöhnlichen Brummgeräusch begleitet.

Mögliche Ursachen: Dieser Fehler deutet fast immer auf ein Problem im Hochspannungskreis hin, der für die Erzeugung der Mikrowellen zuständig ist.

  • Hochspannungsdiode defekt: Eine der häufigsten Ursachen. Die Diode ist Teil des Spannungsverdopplerkreises.
  • Ist sie defekt (Kurzschluss oder Unterbrechung), erhält das Magnetron keine oder falsche Spannung.
  • Ein Diodendefekt kann zum Auslösen der Sicherung führen.
  • Hochspannungskondensator defekt: Ebenfalls eine häufige Ursache.
  • Der Kondensator kann seine Kapazität verlieren, einen internen Kurzschluss entwickeln oder auslaufen. Dadurch fehlt die notwendige Energie für das Magnetron.
  • ACHTUNG: Ein defekter Kondensator kann trotzdem noch gefährlich geladen sein!
  • Magnetron defekt: Die Röhre, die die Mikrowellen erzeugt, ist defekt.
  • Mögliche Fehler sind ein durchgebrannter Heizfaden, ein interner Kurzschluss oder einfach Altersschwäche (Emissionsverlust). Ein lautes Brummen ist ein typisches Symptom.
  • EXTREM WICHTIG: Das Magnetron enthält keramische Isolatoren aus Berylliumoxid.
  • Bei Bruch oder Beschädigung dieser Keramik wird hochgiftiger Staub freigesetzt, der bei Einatmung zu einer unheilbaren Lungenkrankheit (Berylliose) führen kann!
  • Daher ist äußerste Vorsicht geboten, und der Austausch sollte nur durch Fachpersonal erfolgen.
  • Hochspannungstransformator defekt: Der Trafo liefert die hohe Wechselspannung für den Verdopplerkreis. Ein Wicklungsschluss oder eine Unterbrechung führen zum Ausfall.
  • Hochspannungssicherung defekt: Falls eine separate Sicherung im Hochspannungskreis verbaut ist, kann diese ausgelöst haben.
  • Steuerplatine defekt: Die Elektronik steuert das Relais für den Hochspannungstrafo nicht an.
  • Türschalter defekt: Ein sicherheitsrelevanter Türschalter, der den Hochspannungskreis unterbricht, ist defekt und meldet fälschlicherweise "Tür offen".
  • Unzureichende Netzspannung: Sehr unwahrscheinlich als Ursache für kompletten Heizausfall, führt eher zu verminderter Leistung.

Sicherheitsbewertung & Empfehlung: EXTREM GEFÄHRLICH – ZWINGEND FACHMANN!. Alle primären Ursachen liegen im lebensgefährlichen Hochspannungsbereich.

Laien verfügen weder über das notwendige Fachwissen noch über die geeigneten und sicheren Messgeräte (z.B. für Hochspannung, Kapazität, Isolationswiderstand) oder die Erfahrung, um eine Diagnose und Reparatur sicher durchzuführen.

Diagnose & Reparaturanleitung (NUR ZUR INFORMATION - DURCHFÜHRUNG AUSSCHLIESSLICH DURCH QUALIFIZIERTEN FACHMANN!):

  1. SICHERHEIT: Gerät vom Netz trennen, lange Wartezeit (mind. 24h) einhalten, Kondensator absolut SICHER entladen (siehe Abschnitt 2.2).
  2. Gehäuse öffnen.
  3. Visuelle Prüfung: Fachmann prüft auf sichtbare Schäden: geplatzter Kondensator, verschmorte Bauteile, lose Kabel, Brandspuren am Magnetron oder Trafo.
  4. Messungen (Spezialwissen & -ausrüstung erforderlich!):
    • Prüfung der Hochspannungssicherung (falls vorhanden) auf Durchgang.
    • Prüfung der Hochspannungsdiode auf korrekte Sperr- und Durchlassrichtung mit geeignetem Messgerät (Standard-Multimeter oft unzureichend).
    • Prüfung des Hochspannungskondensators: Kapazitätsmessung, Isolationswiderstandsmessung.
    • Vorsicht vor Restladung!. Standard-Multimeter sind hierfür ungeeignet und gefährlich.
    • Prüfung des Magnetrons: Messung des Heizfadenwiderstands (sehr gering, nahe 0 Ohm), Isolationsprüfung zwischen Anschlüssen und Gehäuse (muss unendlich sein).
    • Prüfung des Transformators: Messung der Widerstände der Primär- und Sekundärwicklungen, Isolationsprüfung.
    • Prüfung der relevanten Türschalter auf korrekte Funktion (siehe Abschnitt 4.7).
    • Prüfung der Ansteuerung des Hochspannungsrelais durch die Steuerplatine.
  5. Austausch: Das eindeutig als defekt identifizierte Bauteil wird durch ein exakt passendes Original-Ersatzteil ersetzt.
  6. Besonderes Augenmerk auf korrekte Polung (Diode, Kondensator) und feste, sichere Verbindungen.
  7. Zusammenbau & Test: Sorgfältiger Zusammenbau des Geräts.
  8. Unbedingt erforderlich: Mikrowellen-Lecktest mit einem speziellen Messgerät, um sicherzustellen, dass keine gefährliche Strahlung austritt.
  9. Abschließende Funktionsprüfung mit einer Wasserlast im Garraum.

Spezifische Sicherheitsrisiken: HOCHSPANNUNG (Kondensator, Trafo, Diode, Magnetron)! LEBENSGEFAHR durch Stromschlag!

Giftiges Berylliumoxid im Magnetron bei mechanischer Beschädigung. Brandgefahr bei Kurzschlüssen oder unsachgemäßer Reparatur.

4.2. Defekt: Drehteller dreht nicht

Defektbeschreibung: Die Mikrowelle heizt normal, aber der Glasteller im Inneren rotiert nicht oder nur stockend.

Dies führt zu ungleichmäßiger Erwärmung der Speisen, mit heißen und kalten Stellen ("Hot Spots").

Mögliche Ursachen:

  • Mechanische Blockade/Verschmutzung: Essensreste, Krümel oder ausgelaufene Flüssigkeiten unter dem Drehteller, im Rollenring oder am Mitnehmer (Drehkreuz) blockieren die Bewegung.
  • Falsch eingesetzte Komponenten: Der Glasteller sitzt nicht richtig auf dem Mitnehmer, oder der Rollenring bzw. Mitnehmer ist nicht korrekt in der Bodenvertiefung positioniert.
  • Beschädigte mechanische Teile: Der Rollenring hat gebrochene Rollen, das Drehkreuz (Mitnehmer) ist abgenutzt oder gebrochen, der Glasteller selbst hat eine beschädigte Aufnahme.
  • Drehtellermotor defekt: Der kleine Synchronmotor, der den Mitnehmer antreibt, ist ausgefallen.
  • Dies kann ein elektrischer Defekt (Wicklung durchgebrannt) oder ein mechanischer Defekt (Getriebe blockiert/gebrochen) sein.
  • Kupplung zwischen Motor und Mitnehmer defekt: Der Motor dreht sich zwar, aber die Kraft wird nicht auf den Mitnehmer übertragen (selten, eher bei älteren Modellen).
  • Türschalter defekt: Bei manchen Geräten wird der Drehtellermotor über einen separaten Türkontakt geschaltet.
  • Ist dieser defekt, dreht der Teller nicht.
  • Steuerplatine defekt: Die Platine sendet kein Steuersignal an den Drehtellermotor.
  • Lampe defekt (nur bei spezifischen Schaltungen): Extrem selten, aber falls die Innenlampe im Stromkreis des Motors liegt und durchgebrannt ist, könnte dies den Motorbetrieb verhindern.
  • Austaste gedrückt (falls vorhanden): Einige Mikrowellen haben eine Funktion, um den Drehteller bewusst anzuhalten (z.B. für große eckige Formen).
  • Prüfen, ob diese Funktion versehentlich aktiviert wurde.

Sicherheitsbewertung & Empfehlung: NIEDRIG bis HOCH.

  • DIY (Ungefährlich): Reinigung des Garraumbodens, des Tellers, des Rollenrings und des Mitnehmers. Korrektes Einsetzen dieser Teile.
  • Prüfung auf aktivierte Austaste.
  • FACHMANN DRINGEND EMPFOHLEN: Alle Arbeiten, die das Öffnen des Gehäuses erfordern, insbesondere der Austausch des Drehtellermotors.
  • Dies liegt daran, dass der Zugang zum Motor die zwingende und sichere Entladung des Hochspannungskondensators voraussetzt!.
  • Die Prüfung von Türschaltern oder Steuerplatine ist ebenfalls Fachmannsache.

Diagnose & Reparaturanleitung:

  1. SICHERHEIT: Gerät vom Netz trennen.
  2. Für interne Arbeiten (Motorwechsel): mind. 24h warten, Kondensator SICHER entladen (siehe Abschnitt 2.2).
  3. Einfache Prüfungen (DIY):
    • Prüfen, ob eine "Drehteller Aus"-Taste aktiviert ist.
    • Drehteller, Rollenring und Mitnehmer entnehmen.
    • Auf sichtbare Beschädigungen (Risse, Brüche, abgenutzte Zähne am Mitnehmer) prüfen.
    • Den Bereich unter dem Teller, insbesondere die Vertiefung für den Rollenring und die Aufnahme für den Mitnehmer, gründlich von Essensresten und Schmutz reinigen.
    • Alle Teile korrekt und fest wieder einsetzen: Mitnehmer auf die Motorwelle, Rollenring in die Vertiefung, Glasteller zentriert auf Mitnehmer und Rollenring.
    • Prüfen, ob sich der Teller nun leicht von Hand drehen lässt.
    • Kurzen Testlauf durchführen.
  4. Motorprüfung (Fachmann empfohlen):
    • SICHERHEIT: Gerät stromlos, Kondensator sicher entladen!.
    • Zugang zum Motor verschaffen.
    • Dieser befindet sich meist unter dem Garraumboden und ist durch eine Schutzplatte abgedeckt, die abgeschraubt werden muss.
    • Motorwelle manuell auf Gängigkeit prüfen. Lässt sie sich schwer oder gar nicht drehen, ist das Getriebe wahrscheinlich defekt.
    • Kabelverbindungen zum Motor auf festen Sitz prüfen.
    • Motor mit einem Multimeter auf elektrischen Durchgang/Widerstand prüfen (Einstellung Ohm Ω).
    • Die Messspitzen an die beiden Anschlussklemmen des Motors halten. Der Widerstandswert sollte im Kiloohm-Bereich liegen.
    • Wird ein unendlicher Widerstand (OL, 1) angezeigt, ist die Wicklung durchgebrannt. Wird 0 Ohm angezeigt, liegt ein Kurzschluss vor.
    • Prüfen, ob Spannung am Motor ankommt, wenn das Gerät (theoretisch) laufen sollte.
    • Dies darf NUR ein Fachmann bei geöffnetem, aber unter Spannung stehendem Gerät tun – SEHR GEFÄHRLICH!
  5. Motorwechsel:
    • SICHERHEIT: Gerät stromlos, Kondensator sicher entladen!.
    • Schutzplatte unter dem Gerät entfernen.
    • Motor abschrauben (meist 2 Schrauben).
    • Kabelschuhe mit einer isolierten Zange vorsichtig vom alten Motor abziehen. Unbedingt die Position der Kabel merken oder fotografieren!.
    • Neuen, exakt passenden Motor einsetzen.
    • Kabel korrekt an den neuen Motor anschließen.
    • Motor festschrauben.
    • Schutzplatte wieder montieren.
  6. Weitere Prüfungen (NUR FACHMANN): Prüfung der relevanten Türschalter (siehe 4.7), der Steuerplatine, ggf. der Lampe.
  7. Zusammenbau & Test: Gerät sorgfältig zusammenbauen. Funktion des Drehtellers testen.

Spezifische Sicherheitsrisiken: Kondensatorentladung ist zwingend erforderlich, sobald das Gehäuse geöffnet wird, um an den Motor zu gelangen.

Gefahr durch Stromschlag bei unsachgemäßer Handhabung oder fehlerhafter Messung unter Spannung.

4.3. Defekt: Funkenbildung im Inneren ("Feuerwerk")

Defektbeschreibung: Während des Betriebs sind im Garraum helle Blitze oder Funken sichtbar, oft begleitet von knisternden oder knallenden Geräuschen.

Dies ist ein klares Zeichen, dass etwas nicht stimmt und der Betrieb sofort eingestellt werden muss.

Mögliche Ursachen:

  • Metall im Garraum: Dies ist die häufigste und banalste Ursache.
  • Vergessenes Besteck, Alufolie, Geschirr mit Metallrand oder -dekor, nicht entfernte Metallklammern von Verpackungen etc. reflektieren die Mikrowellen unkontrolliert und verursachen Lichtbögen.
  • Verschmutzte oder beschädigte Glimmerplatte (Mica-Platte / Wellenleiterabdeckung): Die Glimmerplatte ist eine kleine, meist rechteckige oder runde Platte (oft grau oder bräunlich, kann wie Pappe aussehen) an der Innenwand oder Decke des Garraums.
  • Sie deckt die Öffnung zum Wellenleiter ab und schützt das Magnetron vor Fettspritzern, lässt aber die Mikrowellen durch.
  • Wenn diese Platte stark mit Fett oder Essensresten verschmutzt ist, können diese Rückstände verkohlen und Funken schlagen.
  • Die Platte kann auch durch mechanische Beschädigung oder Überhitzung Risse bekommen, Löcher entwickeln oder durchbrennen, was ebenfalls zu Funkenbildung führt.
  • Starke, verkohlte Essensreste im Garraum: Eingebrannte Speisereste an den Wänden, der Decke oder dem Boden können sich bei erneuter Bestrahlung entzünden oder Funken verursachen.
  • Beschädigte Innenraumbeschichtung (Lack/Emaille): Tiefe Kratzer oder Abplatzungen in der Innenraumbeschichtung können das darunterliegende Metall des Gehäuses freilegen.
  • Dieses Metall kann dann wie ein Fremdkörper wirken und Funken verursachen.
  • (Selten) Defekt am Magnetron oder dessen Antenne/Wellenleiter: Ein interner Defekt der Mikrowellenquelle selbst kann in seltenen Fällen zu Funkenbildung führen.

Sicherheitsbewertung & Empfehlung: NIEDRIG bis MITTEL.

  • DIY (Ungefährlich): Entfernen von Metallgegenständen, gründliche Reinigung des Garraums und der Glimmerplatte.
  • DIY (Potenziell möglich, mit Vorsicht): Austausch der Glimmerplatte. Da dies meist ohne Öffnen des Hauptgehäuses möglich ist, entfällt die Notwendigkeit der Kondensatorentladung.
  • Dennoch: Gerät vom Netz trennen und vorsichtig arbeiten.
  • FACHMANN ERFORDERLICH: Reparatur von Lackschäden im Innenraum (nur mit speziellen, lebensmittelechten und mikrowellengeeigneten Lacken!), Diagnose und Reparatur bei Verdacht auf Magnetron- oder Wellenleiterdefekt.

WICHTIG: Mikrowelle bei Funkenbildung sofort ausschalten und vom Netz trennen!

Nicht weiter betreiben, bis die Ursache gefunden und behoben ist, da sonst schwere Schäden am Magnetron oder anderen Komponenten entstehen können!

Diagnose & Reparaturanleitung:

  1. SICHERHEIT: Gerät sofort ausschalten und Netzstecker ziehen.
  2. Metall entfernen (DIY): Garraum sorgfältig auf metallische Gegenstände (Besteck, Folie, Klammern, Geschirrdekor) untersuchen und restlos entfernen.
  3. Sicherstellen, dass nur mikrowellengeeignetes Geschirr verwendet wird.
  4. Gründliche Reinigung (DIY): Den gesamten Garraum – Wände, Decke, Boden, Türinnenseite, Dichtungen – und insbesondere die Glimmerplatte sehr gründlich reinigen.
  5. Weichen Lappen oder Schwamm und mildes Spülmittel oder eine Essig-Wasser-Lösung verwenden.
  6. Alle Fett-, Öl- und Essensreste, insbesondere eingebrannte oder verkohlte, restlos entfernen. Glimmerplatte besonders vorsichtig reinigen, nicht schrubben oder kratzen.
  7. Glimmerplatte prüfen (DIY): Die Glimmerplatte genau inspizieren. Ist sie sauber?
  8. Hat sie Brandflecken, dunkle Verfärbungen, Löcher, Risse oder ist sie verformt? Ist sie noch fest an ihrem Platz?
  9. Glimmerplatte wechseln:
    • SICHERHEIT: Gerät muss vom Netz getrennt sein.
    • Alte Glimmerplatte vorsichtig aus ihrer Halterung lösen.
    • Sie ist oft nur eingeklemmt oder mit kleinen Plastiknieten bzw. Schrauben befestigt, die von innen zugänglich sind.
    • Den Bereich hinter der Platte (Öffnung zum Wellenleiter) ebenfalls vorsichtig reinigen, falls zugänglich.
    • Eine neue, exakt passende Glimmerplatte (Originalteil oder korrekt zugeschnittene Universalplatte aus Mica-Material) einsetzen.
    • Sie muss fest und ohne Spalten sitzen. Universalplatten müssen exakt nach der Form der alten Platte zugeschnitten werden.
    • Platte wieder befestigen (Clips, Nieten, Schrauben).
  10. Innenraum auf Lackschäden prüfen (DIY/Fachmann): Garraum auf tiefe Kratzer oder Stellen prüfen, an denen der Lack oder die Emaille abgeplatzt ist und Metall sichtbar wird.
  11. Kleinste Stellen können eventuell mit speziellem, lebensmittelechtem und mikrowellengeeignetem Reparaturlack ausgebessert werden. Nur dafür zugelassene Produkte verwenden!
  12. Bei größeren Schäden oder Unsicherheit: Fachmann konsultieren.
  13. Test: Gerät wieder an das Stromnetz anschließen.
  14. Einen Becher Wasser in den Garraum stellen und einen kurzen Testlauf starten. Beobachten, ob erneut Funken auftreten.
  15. Falls ja: SOFORT AUSSCHALTEN und Fachmann kontaktieren, da wahrscheinlich ein tieferliegender Defekt (z.B. Magnetron) vorliegt.

Spezifische Sicherheitsrisiken: Gering, solange das Gehäuse nicht geöffnet wird.

Hauptrisiko ist die Beschädigung des Geräts (insbesondere Magnetron) bei Weiterbetrieb trotz Funkenbildung. Bei Lackreparaturen nur geeignete, unbedenkliche Materialien verwenden.

4.4. Defekt: Startet nicht (Keine Reaktion, kein Licht, kein Ton)

Defektbeschreibung: Das Gerät zeigt absolut keine Reaktion, wenn es eingesteckt wird oder wenn versucht wird, es einzuschalten.

Das Display (falls vorhanden) bleibt dunkel, es ist kein Lüftergeräusch oder anderer Betriebston zu hören.

Mögliche Ursachen:

  • Problem mit der externen Stromversorgung: Die Steckdose liefert keinen Strom (Sicherung im Haus gefallen, FI-Schalter ausgelöst), oder es liegt ein Problem im Hausnetz vor.
  • Netzkabel oder Stecker defekt: Das Gerätekabel hat einen Bruch, ist gequetscht oder der Stecker ist beschädigt.
  • Interne Netzsicherung defekt: Die Hauptsicherung innerhalb der Mikrowelle (meist eine träge Feinsicherung, z.B. 10A) ist durchgebrannt.
  • Wichtig: Dies geschieht oft als Folge eines anderen Defekts (Kurzschluss in Hochspannungskomponenten, Motor etc.).
  • Türsicherung / Türschalter defekt: Das Sicherheitssystem der Tür meldet "Tür offen", obwohl sie geschlossen ist.
  • Mindestens einer der (oft drei) redundanten Mikroschalter ist defekt oder wird nicht korrekt betätigt.
  • Steuerplatine / Bedienfeld defekt: Die zentrale Elektronik oder das Bedienfeld ist komplett ausgefallen.
  • Entstörkondensator (Netzfilter) defekt: Ein Defekt (Kurzschluss) in diesem Bauteil direkt am Netzeingang kann die interne oder externe Sicherung auslösen.
  • Überhitzungsschutz / Thermosensor ausgelöst/defekt: Ein Sicherheitsthermostat hat aufgrund eines Fehlers (z.B. Lüfter defekt) ausgelöst und verhindert den Neustart, oder der Sensor selbst ist defekt.

Sicherheitsbewertung & Empfehlung: MITTEL bis SEHR HOCH.

  • DIY (Ungefährlich): Prüfung der externen Stromversorgung (Steckdose, Haussicherung), Sichtprüfung des Netzkabels, Sicherstellen, dass die Tür richtig geschlossen ist.
  • FACHMANN ZWINGEND EMPFOHLEN: Alle internen Prüfungen und Reparaturen. Das Öffnen des Gehäuses erfordert die sichere Kondensatorentladung.
  • Die Diagnose der Ursache, insbesondere wenn die interne Sicherung ausgelöst hat, erfordert Fachwissen und geeignete Messgeräte, um Folgefehler und Gefahren auszuschließen.

Diagnose & Reparaturanleitung:

  1. SICHERHEIT: Gerät vom Netz trennen.
  2. Für interne Prüfungen: mind. 24h warten, Kondensator SICHER entladen (siehe Abschnitt 2.2).
  3. Externe Prüfung (DIY):
    • Funktioniert die Steckdose?
    • Mit einem anderen Gerät (z.B. Lampe, Radio) testen.
    • Ist die Haussicherung/FI-Schalter für diesen Stromkreis eingeschaltet? Ggf. wieder einschalten.
    • Löst sie/er sofort wieder aus? -> STOPP! Interner Kurzschluss! Zwingend Fachmann rufen!.
    • Netzkabel und Stecker auf sichtbare Schäden (Knicke, Brüche, Schmorstellen) prüfen.
    • Sicherstellen, dass die Mikrowellentür fest und korrekt geschlossen ist.
  4. Interne Sicherung prüfen:
    • SICHERHEIT: Gerät stromlos, Kondensator sicher entladen!
    • Zugang zur Netzsicherung verschaffen.
    • Diese befindet sich meist direkt nach dem Netzkabelanschluss auf einer kleinen Platine oder in einem Sicherungshalter.
    • Sicherung visuell prüfen: Ist der feine Draht im Inneren durchgebrannt? Ist das Glasröhrchen schwarz?
    • Sicherung mit einem Multimeter auf Durchgang prüfen (Einstellung Ohm Ω oder Durchgangspiepser). Messspitzen an beide Metallkappen halten.
    • Ergebnis "unendlich" (OL, 1) oder kein Piepton bedeutet: Sicherung defekt.
    • WICHTIGSTE REGEL: Eine durchgebrannte Sicherung ist fast immer ein Symptom für einen anderen Defekt (Kurzschluss in Diode, Kondensator, Trafo, Magnetron, Motor etc.).
    • Nur die Sicherung zu tauschen, ohne die Ursache zu finden und zu beheben, ist gefährlich und führt nur dazu, dass die neue Sicherung sofort wieder durchbrennt.
    • Die Ursachenforschung ist Aufgabe für den Fachmann!
  5. Türschalter prüfen:
    • SICHERHEIT: Gerät stromlos, Kondensator sicher entladen!
    • Zugang zu den Mikroschaltern der Türverriegelung verschaffen.
    • Mit Multimeter (Ohm Ω) den Durchgang jedes einzelnen Schalters prüfen, einmal bei geöffneter Tür und einmal bei (manuell betätigter) geschlossener Tür.
    • Die Schaltzustände (offen/geschlossen) müssen sich bei Türbewegung korrekt ändern.
    • Defekte Schalter durch exakt passende Typen ersetzen.
    • Falsche Schalter können die Sicherheitsfunktion außer Kraft setzen!
  6. Weitere Komponenten (NUR FACHMANN): Prüfung des Entstörkondensators, der Steuerplatine, der internen Verkabelung, des Überhitzungsschutzes.
  7. Zusammenbau & Test: Gerät sorgfältig zusammenbauen. Funktion testen. Nach Arbeiten an Türschaltern: Mikrowellen-Lecktest durch Fachmann!.

Spezifische Sicherheitsrisiken: Kondensatorentladung zwingend vor allen internen Prüfungen. Hohe Gefahr durch Stromschlag. Brandgefahr bei Kurzschlüssen.

Wiederholtes Auslösen der Sicherung ist ein ernstes Warnsignal.

4.5. Defekt: Licht funktioniert nicht

Defektbeschreibung: Die Mikrowelle heizt und der Drehteller rotiert, aber die Innenbeleuchtung des Garraums bleibt dunkel.

Dies beeinträchtigt zwar nicht die Heizfunktion, ist aber unpraktisch.

Mögliche Ursachen:

  • Glühlampe durchgebrannt: Dies ist die mit Abstand häufigste Ursache.
  • Wie jede Glühlampe hat auch die Mikrowellenlampe eine begrenzte Lebensdauer.
  • Lampenfassung defekt oder Wackelkontakt: Die Fassung, in die die Lampe eingesetzt wird, liefert keinen zuverlässigen Stromkontakt.
  • Zugehöriger Türschalter defekt: Oft wird das Licht über einen der Tür-Mikroschalter geschaltet. Ist dieser defekt, bleibt das Licht aus.
  • Steuerplatine defekt: Die Elektronik gibt das Signal zum Einschalten der Lampe nicht weiter.
  • (Selten) Verkabelung zur Lampe unterbrochen.

Sicherheitsbewertung & Empfehlung: MITTEL bis HOCH. Obwohl der Defekt harmlos erscheint, erfordert der Zugang zur Lampe in den meisten Fällen das Öffnen des Gehäuses und die sichere Entladung des Kondensators!.

Nur bei sehr wenigen Modellen ist die Lampe eventuell von außen oder durch eine separate Klappe zugänglich.

Aufgrund der Notwendigkeit der Kondensatorentladung wird auch für den einfachen Lampenwechsel dringend empfohlen, einen Fachmann zu beauftragen, es sei denn, man besitzt nachweislich die Erfahrung, das Wissen UND die spezielle Sicherheitsausrüstung (isolierte Werkzeuge, Entladewerkzeug).

Die Prüfung von Fassung, Schalter oder Platine ist definitiv Fachmannsache.

Diagnose & Reparaturanleitung:

  1. SICHERHEIT: Gerät vom Netz trennen, mind. 24h warten, Kondensator SICHER entladen (siehe Abschnitt 2.2).
  2. Zugang zur Lampe: Gehäuse öffnen (Schrauben lösen, meist Torx).
  3. Die Lampe befindet sich oft im oberen Bereich oder seitlich im Inneren des Gehäuses, manchmal hinter einer zusätzlichen Abdeckung oder dem Lüfter.
  4. Ggf. müssen andere Bauteile demontiert werden, um sie zu erreichen.
  5. Lampenwechsel (Potenziell DIY NUR nach SICHERER Entladung und mit Erfahrung):
    • Elektrische Kontakte (meist Flachstecker) vorsichtig von der alten Lampe bzw. Fassung abziehen (Position merken!).
    • Alte Lampe aus der Fassung entfernen. Sie kann geschraubt (z.B. E14-Fassung) oder gesteckt sein.
    • Manchmal ist die Lampe fest mit der Fassung verbunden und muss als Einheit getauscht werden.
    • Neue Lampe einsetzen.
    • WICHTIG: Es muss eine spezielle, hitzebeständige Mikrowellenlampe mit der korrekten Fassung, Spannung und Wattzahl sein.
    • Standard-Glühlampen sind ungeeignet und gefährlich! Die neue Lampe mit einem sauberen Tuch oder Handschuhen anfassen, nicht mit bloßen Fingern (Hautfett verkürzt die Lebensdauer).
    • Kontakte wieder fest aufstecken.
    • Lampe/Fassung wieder in Position bringen und befestigen.
  6. Fassungsprüfung (Fachmann empfohlen): Mit Multimeter (Ohm Ω) den Durchgang der Fassungskontakte prüfen (im stromlosen, entladenen Zustand!).
  7. Die Prüfung, ob Spannung an der Fassung anliegt, darf NUR ein Fachmann am eingeschalteten Gerät durchführen – SEHR GEFÄHRLICH!.
  8. Türschalterprüfung (Fachmann empfohlen): Prüfung des für das Licht zuständigen Türschalters wie in Abschnitt 4.4 beschrieben.
  9. Steuerplatinenprüfung (NUR FACHMANN): Prüfung, ob die Platine das Licht ansteuert.
  10. Zusammenbau & Test: Alle demontierten Teile und das Gehäuse sorgfältig wieder zusammenbauen.
  11. Netzstecker einstecken und Funktion der Lampe beim Öffnen der Tür oder Starten eines Programms testen.

Spezifische Sicherheitsrisiken: Kondensatorentladung ist zwingend erforderlich vor dem Öffnen des Gehäuses. Gefahr durch Stromschlag.

Verwendung einer falschen Lampe kann zu Überhitzung oder Defekten führen.

4.6. Defekt: Ungewöhnliche Geräusche (Brummen, Quietschen, Knirschen, Rattern)

Defektbeschreibung: Das Gerät erzeugt während des Betriebs laute, ungewöhnliche oder störende Geräusche, die über das normale Betriebsgeräusch (leichtes Summen des Trafos, Lüfterrauschen) hinausgehen.

Mögliche Ursachen:

  • Lautes, starkes Brummen: Dies ist oft ein Alarmsignal und deutet auf ein Problem im Hochspannungskreis hin, z.B. ein defektes Magnetron, ein defekter Kondensator oder eine defekte Diode.
  • Der Trafo selbst kann ebenfalls brummen, aber ein ungewöhnlich lautes Brummen ist verdächtig.
  • Quietschen oder Knirschen: Deutet meist auf ein mechanisches Problem mit rotierenden Teilen hin.
  • Häufig verursacht durch einen verschmutzten oder defekten Drehtellermotor (Getriebe) oder einen verschmutzten/beschädigten Rollenring bzw. das Drehkreuz unter dem Glasteller.
  • Ratternde oder schleifende Lüftergeräusche: Der Kühlventilator (zur Kühlung des Magnetrons) ist blockiert (z.B. durch Kabel), hat einen Lagerschaden, ist lose oder die Lüfterflügel sind beschädigt.
  • Vibrationsgeräusche (Scheppern): Lose Gehäuseschrauben, unebener Stand des Geräts, lose interne Komponenten, die vibrieren.

Sicherheitsbewertung & Empfehlung: HOCH bis EXTREM HOCH.

  • Lautes Brummen: SOFORT GERÄT AUSSCHALTEN UND FACHMANN RUFEN!
  • Dies deutet stark auf ein gefährliches Problem im Hochspannungsbereich hin. Keine Selbstversuche!.
  • Andere Geräusche (Quietschen, Rattern, Scheppern): Die Ursachenforschung erfordert das Öffnen des Gehäuses und somit die zwingende, sichere Entladung des Kondensators.
  • Daher auch hier Fachmann dringend empfohlen.

Diagnose & Reparaturanleitung:

  1. SICHERHEIT: Bei lautem Brummen: SOFORT STOPP & FACHMANN!
  2. Bei anderen Geräuschen: Gerät vom Netz trennen, mind. 24h warten, Kondensator SICHER entladen (siehe Abschnitt 2.2).
  3. Brummen (NUR FACHMANN): Diagnose und Reparatur im Hochspannungsbereich wie in Abschnitt 4.1 beschrieben.
  4. Quietschen/Knirschen (Fachmann empfohlen):
    • SICHERHEIT: Gerät stromlos, Kondensator entladen!
    • Reinigung und Prüfung von Drehteller, Rollenring, Mitnehmer (siehe Abschnitt 4.2).
    • Prüfung und ggf. Austausch des Drehtellermotors (siehe Abschnitt 4.2).
  5. Lüftergeräusche (Fachmann empfohlen):
    • SICHERHEIT: Gerät stromlos, Kondensator entladen!
    • Zugang zum Kühlventilator verschaffen (Position variiert, oft nahe Magnetron).
    • Lüfter auf freie Drehbarkeit prüfen. Blockaden (Kabel, Schmutz) entfernen.
    • Lüfterrad auf Beschädigungen prüfen.
    • Motorlager auf Spiel prüfen.
    • Ggf. kompletten Lüftermotor austauschen.
  6. Vibrationsgeräusche (Potenziell DIY):
    • Prüfen, ob das Gerät fest und eben auf allen vier Füßen steht.
    • Bei ausgeschaltetem und vom Netz getrennten Gerät: Alle erreichbaren Gehäuseschrauben auf festen Sitz prüfen.
    • Interne lose Teile: Fachmann erforderlich (Öffnen & Entladen nötig).
  7. Zusammenbau & Test: Gerät sorgfältig zusammenbauen. Funktion testen.

Spezifische Sicherheitsrisiken: Lautes Brummen ist ein ernstes Warnsignal für Hochspannungsprobleme!

Kondensatorentladung vor Zugang zu Motor oder Lüfter ist zwingend. Gefahr durch Stromschlag und mechanische Verletzungen (Lüfter).

4.7. Defekt: Türprobleme (Schließt nicht richtig, Schalter defekt)

Defektbeschreibung: Die Mikrowellentür lässt sich mechanisch nicht mehr richtig schließen, rastet nicht ein, oder das Gerät startet nicht, obwohl die Tür geschlossen scheint, weil die Türsicherheitsschalter nicht korrekt betätigt werden oder defekt sind.

Mögliche Ursachen:

  • Mechanische Blockade: Ein Gegenstand oder starke Verschmutzung im Türbereich verhindert das vollständige Schließen.
  • Beschädigte Tür oder Scharniere: Die Tür ist verzogen, die Scharniere sind locker, verbogen oder gebrochen.
  • Defekte Türhaken oder Verriegelungsmechanismus: Die Haken an der Tür, die in die Schalter eingreifen, sind abgebrochen oder abgenutzt.
  • Der Verriegelungsmechanismus klemmt.
  • Defekte Türschalter (Mikroschalter): Die Schalter selbst sind elektrisch defekt (kein Kontakt oder Dauerkontakt) oder werden durch die defekte Mechanik nicht mehr korrekt betätigt.
  • Es sind meist mehrere Schalter vorhanden, die alle korrekt funktionieren müssen.

Sicherheitsbewertung & Empfehlung: MITTEL bis SEHR HOCH.

  • DIY (Ungefährlich): Prüfung auf mechanische Blockaden, Reinigung des Türbereichs.
  • FACHMANN ZWINGEND ERFORDERLICH: Alle Reparaturen an der Türstruktur, den Scharnieren, dem Verriegelungssystem und insbesondere an den Türschaltern.
  • Das Öffnen des Gehäuses zur Prüfung/zum Tausch der Schalter erfordert die sichere Kondensatorentladung.
  • Noch wichtiger: Jede Veränderung an der Tür oder Verriegelung kann die Abschirmung gegen Mikrowellenstrahlung beeinträchtigen.
  • Daher ist nach solchen Reparaturen ein Mikrowellen-Lecktest durch einen Fachmann mit geeignetem Messgerät absolut zwingend!.

Diagnose & Reparaturanleitung:

  1. SICHERHEIT: Gerät vom Netz trennen.
  2. Für interne Prüfungen: mind. 24h warten, Kondensator SICHER entladen (siehe Abschnitt 2.2).
  3. Mechanische Prüfung (DIY):
    • Prüfen, ob Fremdkörper oder starke Verschmutzungen das Schließen der Tür behindern. Türrahmen und Dichtungen reinigen.
    • Tür und Scharniere auf sichtbare Schäden, Verformungen oder lockere Befestigungen prüfen.
    • Verriegelungshaken an der Tür auf Abnutzung oder Bruch prüfen.
    • Mechanismus auf Gängigkeit prüfen.
  4. Türschalter prüfen:
    • SICHERHEIT: Gerät stromlos, Kondensator sicher entladen!
    • Zugang zu den Türschaltern verschaffen.
    • Funktion jedes Schalters mit Multimeter (Ohm Ω) bei geöffneter und geschlossener Tür prüfen, wie in Abschnitt 4.4 beschrieben.
    • Defekte Schalter durch exakt passende Typen ersetzen.
  5. Reparatur/Austausch von Tür, Scharnieren, Verriegelung (NUR FACHMANN): Erfordert oft modellspezifische Ersatzteile und präzise Justierung, um die Dichtigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.
  6. Zusammenbau & Test: Gerät sorgfältig zusammenbauen. WICHTIG: Nach allen Arbeiten an der Tür, den Dichtungen oder der Verriegelung ist ein Mikrowellen-Lecktest durch einen qualifizierten Fachmann mit einem speziellen Messgerät zwingend erforderlich, um sicherzustellen, dass keine gefährliche Strahlung austritt!.
  7. Anschließend Funktion testen.

Spezifische Sicherheitsrisiken: Kondensatorentladung vor internen Prüfungen.

Gefahr durch austretende Mikrowellenstrahlung bei unsachgemäßer Reparatur der Tür oder Verriegelung. Lecktest nach Türreparaturen ist eine unverzichtbare Sicherheitsmaßnahme!

5. Zusammenfassung der Sicherheitsaspekte und abschließende Warnung

Erneute, eindringliche Warnung: Die Reparatur von Mikrowellengeräten birgt aufgrund der persistierenden Hochspannungsgefahr durch den Kondensator und der potenziellen Gefahr durch austretende Mikrowellenstrahlung erhebliche Risiken, die weit über die anderer Haushaltsgeräte hinausgehen.

LEBENSGEFAHR!

Risikoabwägung: Selbst scheinbar einfache Reparaturen wie der Austausch der Innenlampe oder des Drehtellermotors erfordern in der Regel das Öffnen des Gehäuses und somit die zwingende, fachgerechte Entladung des Hochspannungskondensators.

Ohne entsprechendes Wissen, Erfahrung und die unbedingt erforderliche Sicherheitsausrüstung (isolierte Werkzeuge, Entladewerkzeug) sind solche Eingriffe extrem gefährlich.

Dringende Empfehlung: Im absolut jeden Zweifelsfall, bei fehlender Erfahrung oder fehlender Ausrüstung, ist die Beauftragung eines qualifizierten und zertifizierten Fachmanns oder des Werkskundendienstes die einzig verantwortungsvolle und sichere Entscheidung.

Die Kosten einer professionellen Reparatur oder Diagnose stehen in keinem Verhältnis zu den potenziellen gesundheitlichen Folgen eines Stromunfalls oder den Risiken durch Strahlung.

Ihre Sicherheit ist unbezahlbar.

Garantie/Gewährleistung: Beachten Sie, dass eigenmächtige Reparaturversuche während der Garantie- oder Gewährleistungszeit zum Verlust jeglicher Ansprüche führen können.

Zudem erlischt bei unsachgemäßen Eingriffen die VDE-Zertifizierung und die Produkthaftung des Herstellers.

6. Tabelle: Übersicht Mikrowellen-Defekte und Sicherheit

DefektHäufigste UrsachenBenötigte Teile (Beispiele)Benötigte Werkzeuge (Sicherheit!)SicherheitslevelWICHTIGSTE SICHERHEITSHINWEISE
Heizt nicht Hochspannungsdiode, -kondensator, Magnetron, -trafo, HV-Sicherung, Türschalter Diode, Kondensator, Magnetron, Trafo, Sicherung Multimeter (nur Fachmann!), Isolierte Werkzeuge, Entladewerkzeug NUR FACHMANN EXTREME HOCHSPANNUNGSGEFAHR! Kondensator ZWINGEND entladen! Magnetron potenziell giftig! Bei Brummen: Sofort aus!
Drehteller dreht nicht Verschmutzung, Blockade, Motor defekt, Kupplung defekt, Türschalter Motor, Drehkreuz, Rollenring Schraubendreher, Isolierte Zange/Schraubendreher (für Motor), Entladewerkzeug (für Motor) Mittel-Hoch Reinigung ungefährlich. Motorwechsel: Kondensator ZWINGEND entladen!
Funkenbildung im Inneren Metall im Garraum, Glimmerplatte verschmutzt/defekt, Lackschaden, Essensreste Glimmerplatte, Mikrowellenlack Schraubendreher (für Glimmerplatte), Reinigungsmittel Niedrig-Mittel Sofort ausschalten! Keine Metallgegenstände verwenden. Glimmerplatte prüfen/reinigen/tauschen (oft ohne Gehäuseöffnung). Bei Lackschäden/weiteren Funken: Fachmann!
Startet nicht Stromzufuhr (extern), Interne Sicherung, Türschalter, Steuerplatine, Entstörkondensator Sicherung, Türschalter, Steuerplatine Multimeter, Isolierte Werkzeuge, Entladewerkzeug Mittel-Hoch Externe Prüfung OK. Intern: Kondensator ZWINGEND entladen! Sicherungsdefekt oft Folgefehler -> Ursachenforschung durch Fachmann!
Licht funktioniert nicht Lampe defekt, Fassung defekt, Türschalter, Steuerplatine Lampe, Fassung Schraubendreher, Isolierte Zange, Entladewerkzeug Mittel Kondensator ZWINGEND entladen! Nur spezielle Mikrowellenlampe verwenden. Lampe nicht mit Fingern berühren.
Ungewöhnliche Geräusche Brummen (HV!), Quietschen (Motor/Teller), Lüftergeräusche, Vibrationen Magnetron/Kondensator/Diode, Motor, Lüfter Isolierte Werkzeuge, Entladewerkzeug, Multimeter HOCH LAUTES BRUMMEN = HOCHSPANNUNG = SOFORT AUS & FACHMANN! Andere Geräusche: Kondensator ZWINGEND entladen!
Türprobleme (Schalter etc.) Mechanik (Haken, Scharnier), Türschalter defekt Türschalter, ggf. Tür/Scharnier Multimeter, Schraubendreher, Isolierte Werkzeuge, Entladewerkzeug Mittel-Hoch Kondensator ZWINGEND entladen! Nach Reparatur an Tür/Verriegelung: Mikrowellen-Lecktest durch Fachmann ZWINGEND!
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